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Limburg

Stahlstelen: Ein großes und teures Missverständnis

Die Stele in der Werner-Senger-Straße soll weiterhin stehen bleiben, allerdings ohne aufwendige Technik. Die Stele soll der Lichfielder Künstler Peter Walker für sein Projekt „Pity of war“ nutzen.
Die Stele in der Werner-Senger-Straße soll weiterhin stehen bleiben, allerdings ohne aufwendige Technik. Die Stele soll der Lichfielder Künstler Peter Walker für sein Projekt „Pity of war“ nutzen. Foto: Stadt Limburg

Seit Jahren suchen Limburger Stadtpolitik und Verwaltung nach einer sinnvollen Verwendung für die drei Stelen aus Cortenstahl in der Innenstadt. Nun zeichnet sich eine Lösung ab.

Lesezeit: 2 Minuten
Der Magistrat empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung, die Stele in der oberen Bahnhofstraße zu entfernen und durch eine DFI-Anlage (dynamische Fahrgastinformation) zu ersetzen, die Stele in der unteren Bahnhofstraße zunächst einmal ersatzlos zu entfernen und die Stele in der Werner-Senger-Straße künstlerisch zu nutzen. Die Stelen haben der Stadt in der Vergangenheit einiges an ...
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Intention und Kosten

Die zwei Stelen in der Bahnhofstraße wurden 2012 aufgestellt, die in der Werner-Senger-Straße 2014. Die drei Stelen sind Bestandteil eines Leitsystems, das entwickelt worden war, nachdem sich das ehemalige Bahnwerk zu einem Einzelhandelsstandort gewandelt hatte und neue Konkurrenz durch das FOC in Montabaur drohte.

Das Bestreben in Limburg war es, die Innenstadt zu stärken. An klar definierten Standorten sollten mit den Stelen räumlich sowie gestalterisch wirksame Elemente angeordnet werden, die allen Benutzern der Innenstadt Orientierungshilfe und Informationen geben. Verbunden werden sollten die Stelen mit einem rostroten Band. Ziel war es, mit künstlerischen und gestalterischen Mitteln eine durchgängige und wiedererkennbare Idee zur Fußgängerorientierung im Sinne eines Fußgängerleitsystems umzusetzen.

Allerdings mussten bei der Umsetzung von Beginn an Abstriche gemacht werden. Das rostrote Band ließ sich nicht wie geplant umsetzen. Die Probephase mit einer begehbaren Fläche aus Cortenstahl war durch einen Unfall schnell beendet. Das Band, ursprünglich in der Breite der Stelen geplant, büßte an Breite deutlich ein und verlor daher auch einen Teil seiner Leitfunktion.

Die Stelen selbst sollten mit Bildschirmen und Touchscreenfunktion den Touristen und Kunden der Stadt als Informationsportal dienen, das über Angebote in der Stadt (Hotel, Gastronomie, Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten) Auskunft gibt. Allerdings erfüllten sie die Funktion zu keinem Zeitpunkt. Die Technik war durch die sich entwickelnde Smartphonetechnik schnell überholt, zudem sehr störanfällig und damit wartungsintensiv sowie mit hohen Energiekosten belastet, da der Korpus aus Cortenstahl eine aufwendige Kühlung erfordert.

Auf Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung wurde am 17. Februar 2020 mitgeteilt, dass sich die Investitionskosten für die drei Stelen insgesamt auf 445.683,86 Euro belaufen, die seit Inbetriebnahme anfallenden laufenden Betriebskosten summieren sich auf 63.434,74 Euro. Für die Demontage der beiden Stelen in der oberen und unteren Bahnhofstraße sind laut Stadtverwaltung Kosten in Höhe von insgesamt 10.000 Euro zu veranschlagen, für die Umgestaltung der Stele III in der Werner-Senger-Straße rund 1000 Euro.

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