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Diez

Städtebau: Die Mär vom „Holländischen Viertel“ in Diez

Von Johannes Koenig
Sollten alle Häuser rund um den neuen Markt mal so aussehen? Die mit drei Obergeschossen ausgestatteten Fachwerkhäuser könnten Musterhäuser gewesen sein. Dass das Prinzip nicht durchzuhalten war, zeigt sich schon am Nachbarhaus (links).  Fotos: Johannes Koenig
Sollten alle Häuser rund um den neuen Markt mal so aussehen? Die mit drei Obergeschossen ausgestatteten Fachwerkhäuser könnten Musterhäuser gewesen sein. Dass das Prinzip nicht durchzuhalten war, zeigt sich schon am Nachbarhaus (links). Fotos: Johannes Koenig Foto: Johannes Koenig

„Heute kann ich ein Geheimnis lüften, das ich zwei Jahre lang gehütet habe.“ Die Erleichterung über die gelungene Geheimhaltung und dass er jetzt endlich die Katze aus dem Sack lassen konnte, war dem Vorsitzenden des Diezer Museums- und Geschichtsvereins, Georg C. Pick, deutlich anzusehen. In der voll besetzten Remigius-Kapelle des Grafenschlosses deckte der junge Kunsthistoriker den „Mythos des Holländischen Viertels“ in Diez auf. Ein Thema, dem er sich in seiner Masterarbeit zur Diezer Stadtbaugeschichte an der Universität Marburg angenommen hatte. Dabei begann alles mit einem Gefühl: „Ich sehe, dass hier was ist. Ich weiß nur nicht was“, hatte die betreuende Professorin bei einem Ortsbesuch in Diez eingeräumt. Georg Pick hatte da schon seinen neuen Wohnort als Prüfungsthema ins Gespräch gebracht.

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„Das Problem ist, dass bei der existierenden Literatur zur Diezer Stadtbaugeschichte Quellenhinweise Mangelware sind“, betonte der Fachmann. So hatte zum Beispiel der ehemalige Diezer Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt, Robert Heck, gewissenhaft zur Diezer Stadt- und Heimatgeschichte geforscht. „Er hat aber nicht die Quellen angegeben, aus denen er die Sachen ...