Diez

Soziale Verantwortung für morgen: Diezer Willkommenskreis mit Zukunftswerkstatt

Mit der Zukunftswerkstatt des Willkommenskreises soll ein Neustart bei Veranstaltungen gelingen, die in den vergangenen beiden Jahren eingeschlafen sind. Foto: Wolfgang Klasen
Mit der Zukunftswerkstatt des Willkommenskreises soll ein Neustart bei Veranstaltungen gelingen, die in den vergangenen beiden Jahren eingeschlafen sind. Foto: Wolfgang Klasen

Was braucht die Gesellschaft in Diez? Dieser Frage widmeten sich die Ehrenamtlichen des Willkommenskreis Diez und einige seiner Kooperationspartner im Gemeindehaus der Stiftskirche.

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Seit 2014 bestehend, organisierte der Willkommenskreis während der großen Flüchtlingsbewegung unbürokratische Soforthilfe für die Neuankömmlinge. Deutschkurse und Patenschaften zwischen Geflüchteten und Einheimischen wurden aufgebaut, eine Kleiderstube eingerichtet und das monatlich stattfindende, interkulturelle „Café International“ als weitere Begegnungsstätte ins Leben gerufen. Sogar ein ehrenamtlicher Flüchtlingsrat wurde gegründet und nahm seine Arbeit auf.

Zunächst ganz im Dienste der Unterstützung von Geflüchteten gegründet, ergab sich schnell eine enge und äußerst ertragreiche Zusammenarbeit mit Institutionen und Vereinen in der Umgebung. Der Willkommenskreis entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem unverzichtbaren Teil des Diezer Sozialsystems und für die Stadtkultur. Während der Corona-Pandemie wären viele Veranstaltungsreihen dann allerdings infolge der geltenden Beschränkungen eingeschlafen, erläuterte Christiane Beule, Koordinatorin im Willkommenskreis, bei ihrem Einstiegsvortrag zur „Zukunftswerkstatt“.

Nun soll ein Neustart gelingen. Wie bereits in den vergangenen Jahren Tradition und während der Pandemie vorübergehend ausgesetzt, versammelten sich die Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Willkommenskreises dazu bei dem ganztägigen Workshop „Zukunftswerkstatt“. Ziel dieser Veranstaltung war bereits in den vergangenen Jahren die ständige Weiterentwicklung und Anpassung der Aktionen an aktuelle Herausforderungen und Bedürfnisse.

So wurde an diesem Samstag für den Ausbau des bestehenden Patenprojekts, auch in Form eines Großelterndiensts, mit dem gewinnenden Titel „Wunschfamilie“ ein hoher Bedarf festgestellt. Gesellschaftliche Bedürfnisse hinsichtlich Sprachförderung, Mentoring und Familienanschluss sollen in Diez künftig durch ein vielseitiges Patenvernetzungsprogramm stärker berücksichtigt werden. Auch soll der neu begründete Diezer Secondhandladen „Wiedergeliebt“ durch eine Nähwerkstatt erweitert werden. Frei nach dem Motto „Nichts kommt weg“ soll die Nähstube dazu dienen, aus unbrauchbar gewordenen Kleiderstücken neue trendige Textilmoden zu produzieren.

Obendrein soll die Veranstaltungsreihe „Café International“ mit neuen Ideen wiederbelebt werden sowie die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden. Ein wertschätzendes gesellschaftliches Miteinander auf der Basis von Gegenseitigkeit, Respekt und Toleranz könne schließlich gar nicht genug Menschen auf diesem Planeten erreichen. Die 20 Teilnehmer dieser Zukunftswerkstatt waren sehr effektiv, und es entstand eine tolle Arbeitsgemeinschaft, die über diesen Tag hinaus währen wird. red