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Diez

Schaumburger Hof: Aus nach mehr als 100 Jahren

Von Andreas Galonska
Sie nehmen Abschied vom Schaumburger Hof (von links): Tina Hastrich, Nicole Klein, Maria Hastrich, Hiltrud Hastrich und ihr Mann Alwin. Fotos: Andreas Galonska (2), privat (2)
Sie nehmen Abschied vom Schaumburger Hof (von links): Tina Hastrich, Nicole Klein, Maria Hastrich, Hiltrud Hastrich und ihr Mann Alwin. Fotos: Andreas Galonska (2), privat (2) Foto: ag

Jeder in Diez kennt den Schaumburger Hof – schließlich handelt es sich um eine der ältesten Gaststätten der Stadt. Die lange Geschichte als Haus, das über Jahrzehnte zahlreiche Besucher angelockt hat, ist nun zu ihrem Ende gekommen, denn seit Anfang März ist dort der Betrieb eingestellt worden.

Lesezeit: 2 Minuten
Eng verbunden war der Schaumburger Hof mit der Familie Hastrich, die die Gaststätte geführt hat. Maria Hastrich, ihr Sohn Alwin, dessen Frau Hiltrud und die Töchter Tina Hastrich und Nicole und Normen Klein blicken gemeinsam zurück auf die bewegte Geschichte des Schaumburger Hofs. Dabei kommt zunächst der Name „Vadder Hief“ ...
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Ein Diezer Original prägte den Betrieb

Diez. In einem Zeitungsartikel aus den 50er-Jahren wurde Adolf Hief als ein Mann aus altem Schrot und Korn bezeichnet. Er war eng mit der Stadt Diez verbunden und unterbreitete unter anderem Pläne zur Umgestaltung des Ernst-Scheuern-Platzes, für den es eine Freiluftbühne geben sollte. „Der Stadtsäckel erlaubte die Durchführung seiner Pläne aber nicht“, wurde angemerkt.

„Der Jubilar hat es in den langen Jahren seiner gastronomischen Tätigkeit verstanden, durch seine beruflichen Fähigkeiten und sein humorvolles und leutseliges Wesen, nicht nur die Mägen, sondern auch die Herzen seiner Gäste zu gewinnen“, wurde zum 77. Geburtstag von „Vadder Hief“ geschrieben. „Darüber hinaus zählt er eine treue Schar alter Diezer zu seinen Stammgästen. Seine gute Küche, in der auch heute noch selbst für das Wohl der Gäste sorgt, ist weit und breit bekannt und hatte auch in der schlechten Reichsmarkzeit nach dem Kriege für manchen hungrigen Magen etwas ,ohne‘ übrig.“ Zu seinem Tod 1951 wurde von einer „schmerzlichen Lücke“ berichtet, die sein Ableben in den Wirteverein und das öffentliche Diezer Leben reißt. ag

Mit der Fastnacht eng verbunden

Diez. In einer Chronik der 1. Großen Karnevalsgesellschaft wurde im Jahr 1985 an die Geschichte der Beerdigung der Diezer Fastnacht erinnert, die auf „Vadder Hief“ zurückgeht. Demnach ist um 1919/20 die Idee entstanden, die Fastnacht in Diez als Symbol der Trauer zu beerdigen.

Im Gastraum des Schaumburger Hofs wurde dann eine Strohpuppe als Fastnachtsnarr ausstaffiert. Ein Mitglied des Stammtischs nahm eine Untersuchung vor – und musste erkennen, dass der Narr das Zeitliche gesegnet hat. Danach wurde die Symbolfigur unter Begleitung von Fackelträgern und Trauermusik zur Lahn getragen und verbrannt. ag

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