Weilburg/Weilmünster

Neubau des Weilburger Krankenhauses: Das ist der Stand der Dinge

Das Kreiskrankenhaus in Weilburg dieser Tage.
Das Kreiskrankenhaus in Weilburg dieser Tage. Foto: Jürgen Vetter

Wie steht es um den Umzug von Teilen der Vitos-Klinik von Weilmünster nach Weilburg, wie um den geplanten Neubau des Krankenhauses? Darüber hat Landrat Michael Köberle (CDU) am Montag im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) des Kreistags informiert.

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Aktuell werde mit Unterstützung einer externen Firma ein Raum- und Funktionsprogramm erstellt, berichtete der Landrat den Fachpolitikern. Darin enthalten sei ein Betriebskonzept. Die Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses würden durch Workshops mit eingebunden, was die Akzeptanz für die anstehenden Veränderungen erhöhe.

Später werde dann das Raum- und Funktionsprogramm die Grundlage für den Architekten sein, berichtete der Landrat weiterhin im Ausschuss. Für den Förderantrag sei eine Entwurfsplanung inklusive Kostenschätzung nötig, die der Architekt anfertigen solle.

Das Raum- und Funktionsprogramm sei dabei von besonderer Bedeutung, da die späteren Abläufe im Krankenhaus sowie benötigte Kapazitäten abgebildet würden. „Letzteres ist von immanenter Wichtigkeit, da der Trend zur ambulanten Behandlung sowohl für das Kreiskrankenhaus als auch für alle anderen Krankenhäuser bedeutet, dass hier zukünftig vermehrt Flächen für die ambulante Versorgung vorgehalten werden müssen“, teilte Landrat Köberle mit.

Derzeit liefen parallel Gespräche des Landkreises mit Vitos zur Verhandlung eines Kooperationsvertrags auf der Arbeitsebene weiter. „Für den Bereich der gemeinsam betriebenen Notaufnahme wurde bereits ein gemeinsames Statut erstellt und der Großteil der praktischen Fragen geklärt“, sagte Michael Köberle zum aktuellen Stand.

Termine stehen

„Im nächsten Schritt erfolgt die Abstimmung des Raum- und Funktionsprogramms des Kreiskrankenhauses mit dem von Vitos, um später baulich keine Doppelvorhaltungen zu schaffen“, erläuterte Köberle im HFA. Aktuell erfolge noch die Abstimmung zwischen dem zuständigen Sozialministerium in Wiesbaden wegen der Förderung – geklärt werden müsse noch, ob zwei einzelne Anträge gestellt werden müssen, also von Kreiskrankenhaus und Vitos einzeln, oder ob ein gemeinsamer Antrag ausreicht.

Laut Aussage des Landrats spricht vieles dafür, die Anträge getrennt zu stellen, da es auch künftig zwei rechtlich selbstständige Krankenhausträger mit Vitos und dem Landkreis geben werde – auch wenn sie an einem Standort bauen würden. „Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir nach Vorliegen einer entsprechenden Entwurfsplanung mit dazugehöriger Kostenschätzung Ende des Jahres den Förderantrag beim hessischen Sozialministerium stellen werden“, kündigte der Landrat zudem an.

Termine gibt es bereits zur Klärung des Baurechts – mit der Stadt Weilburg, deren Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) als HFA-Mitglied an der Sitzung teilnahm, sei dies bereits ausgemacht. Wenige Tage nach der Entscheidung des Kreistags in seiner Mai-Sitzung habe zudem ein gemeinsamer Termin mit der Direktorin des Landeswohlfahrtsverbands als Vitos-Trägerin, Susanne Selbert, sowie dem Landrat und den Geschäftsführungen von Vitos und Kreiskrankenhaus stattgefunden.

„Hier wurde noch einmal das weitere Vorgehen abgestimmt“, sagte Köberle. Wenig Neues gibt es derzeit aus der Steuerungsgruppe zu berichten, die im Jahr 2020 zur gemeinsamen Zukunftsentwicklung des Vitos-Geländes an der Weilmünsterer Weilstraße gegründet wurde.

Angesichts des erst in einigen Jahren anstehenden Umzugs und des dafür noch fehlenden Zeitplans sei es wenig wahrscheinlich, jetzt schon einen Investor für eine Nachnutzung zu gewinnen, sagte Bürgermeister Mario Koschel (parteilos) auf Anfrage. red