Rhein-Lahn

Nach jahrelangen Planungen und Diskussionen: Bau des Lahnradwegs steht nichts mehr im Wege

Rodungsfahrzeuge der Firma Green concept aus Horhausen hatten bereits zu Beginn des Jahres den Weg zu den geplanten beiden Brücken über die Lahn unterhalb der Schleuse Scheidt freigeschnitten.
Rodungsfahrzeuge der Firma Green concept aus Horhausen hatten bereits zu Beginn des Jahres den Weg zu den geplanten beiden Brücken über die Lahn unterhalb der Schleuse Scheidt freigeschnitten. Foto: Archiv/Willi Schmiedel

Vier Jahrzehnte nach den ersten Planungen steht jetzt dem Bau einer Radroute entlang der Lahn zwischen Laurenburg und Geilnau nichts mehr im Wege. Die Kreisverwaltung hat die wichtigsten Aufträge vergeben, die Arbeiten können noch im November beginnen und voraussichtlich Mitte kommenden Jahres – gerade noch rechtzeitig zur neuen Tourismussaison – abgeschlossen werden.

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Damit endet eine scheinbar unendliche Geschichte um den sogenannten Lückenschluss, der es Radfahrern ermöglichen soll, nahe der Lahn zu fahren und nicht die beschwerliche Route über die Straßen und den Berg bei Holzappel zu nehmen.

Naturschützer hatten über die vergangenen 40 Jahre hinweg erhebliche Bedenken gegen das Projekt vorgebracht und zum Schutz des Naturschutzgebiets Gabelstein-Hölloch mehrfach die Gerichte bemüht.

Am Ende aller Auseinandersetzungen steht jetzt die sogenannte Zwei-Brücken-Lösung mit zwei Stegen, die die Radfahrer in Höhe des Naturschutzgebiets von der rechten Scheidter auf die linke Cramberger Lahnseite und am Kraftwerk wieder zurückführt. Die Kreisverwaltung beantwortet die wichtigsten Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Baubeginn stellen.

Was ist im Detail Gegenstand der jetzt erteilten Aufträge zum Bau des Lahnradweges zwischen Laurenburg und der Schleuse Scheidt?

Beauftragt sind die beiden Aluminiumstege und der Wegebau einschließlich der Unterbauten für die Stege.

Wie wird der zeitliche Ablauf der jetzt vergebenen Arbeiten sein?

Die Aluminiumstege sind derzeit in der Ausführungsplanung und sollen bis zum Frühjahr 2022 fertiggestellt sein. Parallel dazu erfolgen die Betonbauarbeiten für die Unterbauten der Stege und der Wegebau. Baubeginn ist im Laufe des Monats November.

Welches finanzielle Volumen haben die bislang vergebenen Aufträge? Welche weiteren Arbeiten müssen noch vergeben werden und welche Kostenschätzungen gibt es dafür? Wie hoch werden voraussichtlich die Gesamtkosten sein?

Das bisherige Auftragsvolumen liegt bei 3,1 Millionen Euro. Das geplante Gesamtkostenvolumen bei 3,5 Millionen Euro. Frühere Planungen sahen 5 Millionen Euro vor. Vergeben werden müssen unter anderem noch die landespflegerischen Ausgleichsmaßnahmen.

Wie finanziert der Kreis die Gesamtmaßnahme und mit welchen Zuschüssen ist zu rechnen?

Die Maßnahme wird zu 100 Prozent refinanziert. Das Land Rheinland-Pfalz hat für die Maßnahme eine Zuwendung in Höhe von 75 Prozent bewilligt. Die restlichen 25 Prozent übernimmt für den Kreis die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn.

Welche Ausgleichsmaßnahmen sind für den Bau notwendig und geplant?

Laut Planfeststellungsbeschluss der Genehmigungsbehörde sind landespflegerischen Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Schwerpunkt ist als Kompensationsmaßnahme ein Beweidungskonzept, das die Beweidung mit Robustrindern und Robustpferden auf einer eingezäunten Grünfläche an der Lahn vorsieht.

Wann soll die Gesamtmaßnahme voraussichtlich abgeschlossen sein?

Die Kreisverwaltung rechnet bei normaler Witterung und kontinuierlichem Baufortschritt mit der Fertigstellung im Mai 2022.