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Limburg

Nach dem Tod Christof Mays: Einige Fragen bleiben offen

Von Hans Georg Egenolf
Das Priesterseminar in Limburg stand unter der Leitung von Christof May. Der Leiter des Priesterseminars war nach bislang ungeklärten Vorwürfen „übergriffigen Verhaltens“ tot aufgefunden worden. Er hatte sich das Leben genommen.
Das Priesterseminar in Limburg stand unter der Leitung von Christof May. Der Leiter des Priesterseminars war nach bislang ungeklärten Vorwürfen „übergriffigen Verhaltens“ tot aufgefunden worden. Er hatte sich das Leben genommen. Foto: dpa/Tom Frey

Fragen nach den Umständen des Todes von Christof May, dem Leiter des Limburger Priesterseminars, lässt das Bistum Limburg unbeantwortet. Stattdessen veröffentlicht die Pressestelle am Montag einen Nachruf auf den Domkapitular und räumt dabei erstmals offiziell dessen Suizid ein.

Lesezeit: 2 Minuten
„Sein Tod, den er selbst herbeigeführt hat, hinterlässt viele Fragen“, heißt es in der Pressemitteilung. Gedanken und Gebete des Bistums seien bei der Familie von Christof May und „bei allen, die auf je eigene Weise von seinem Tod betroffen sind“. Der 49-jährige Westerwälder hatte sich bekanntlich am 9. Juni das Leben ...
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Der Nachruf des Bistums auf Dr. Christof May

Das Bistum Limburg trauert um Regens, Domkapitular und Bischofsvikar für Kirchenentwicklung Dr. Christof May. „Er war ein von vielen geschätzter Seelsorger, engagiert in der Ausübung seines Dienstes, theologisch versiert, pastoral klug und ideenreich“, schreibt Bischof Georg Bätzing im Nachruf.

„Mit großem Engagement und ausgestattet mit Freude an der Verbreitung der christlichen Botschaft erschloss er in all seinen Aufgaben vielen Menschen den kostbaren Reichtum des Glaubens. Er war ein Ideengeber und Motivator, der vom Menschen her dachte und im Lichte des Evangeliums für eine geistliche Erneuerung der Kirche eintrat.“

Große Freude habe ihm zudem die Musik bereitet. Wann immer er konnte, habe er bei den Elbtal-Musikanten mitmusiziert, denen er seit Jugendzeiten verbunden war. Am 9. Juni 2022 verstarb May im Alter von 49 Jahren. Christof May wurde am 8. April 1973 in Hadamar geboren und wuchs in Hintermeilingen auf. Er besuchte die Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar, legte dort das Abitur ab und leistete anschließend seinen Wehrdienst beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Siegburg.

Zum Wintersemester 1993/1994 begann er das Studium der Philosophie und der Theologie an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, das er nach dem Grundstudium am Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe in Rom fortführte. Am 10. Oktober 2000 wurde er von Bischof Franz Kamphaus in der Kirche Sant’Ignazio zu Rom zum Priester geweiht. Im Sommer 2001 wurde er für ein Promotionsstudium an der Pontificia Università Gregoriana in Rom im Fach Spirituelle Theologie freigestellt, wo er im Jahr 2004 mit einer Arbeit mit dem Titel „Pilgern: Menschsein auf dem Weg“ promoviert wurde.

Nach seiner Rückkehr ins Bistum Limburg folgten Kaplansstellen in Königstein und Kronberg (März bis September 2004) und Wiesbaden/Pfarrei St. Bonifatius (September 2004 bis September 2008). Zum 1. September 2008 übertrug ihm der Bischof die Pfarrei St. Anna in Braunfels/Solms und die Pfarrvikarie Maria Himmelfahrt in Leun und ernannte ihn zum Pfarrer. Zum gleichen Zeitpunkt wurde er Pfarrverwalter der Pfarrei St. Josef in Schöffengrund-Schwalbach und Priesterlicher Leiter des Pastoralen Raumes Wetzlar-Süd.

Als Bezirksdekan für den Bezirk Wetzlar wurde er ab dem 1. Januar 2011 Mitglied der Plenarkonferenz und brachte dort über zwei Amtszeiten hinweg (bis zum Ende des Jahres 2020) bei allen Beratungen und Entscheidungen seine pastorale Erfahrung ein. Zusätzliche Verantwortung übernahm er ab dem 1. Februar 2011 als Pfarrverwalter der Pfarrvikarie Hl. Familie in Hüttenberg und Oberkleen.

Als Geistlichen Rektor betraute ihn der Bischof im September 2011 mit dem Aufbau des geistlich-spirituell ausgerichteten Bischof-Blum-Kollegs in Limburg. Dort initiierte Pfarrer Dr. May Wallfahrten, unter anderem die große Bistumswallfahrt ins Heilige Land, und konzipierte geistliche Angebote.

Für die neu errichtete Pfarrei St. Anna Braunfels wurde Pfarrer Dr. May ab Januar 2014 zunächst Pfarrverwalter, ab Januar 2015 schließlich ihr Pfarrer. Von September 2014 bis zum Ende des Jahres war er zusätzlich Pfarrverwalter der Pfarrei St. Anna Biebertal. Für ein Jahr, ab September 2017, war er daneben kommissarischer Bezirksdekan für den Bezirk Lahn-Dill-Eder.

Zum 1. September 2018 wurde May Regens des Bischöflichen Priesterseminars. Als solcher wurde er Leiter der Abteilung Personalausbildung im Dezernat Personal und kraft Amtes Mitglied des Priesterrats der Diözese. Zum gleichen Termin ernannte ihn der Bischof zum Bischofsvikar für die Kirchenentwicklung. In dieser Funktion wurde er zugleich Mitglied der Dezernenten- und der Plenarkonferenz. Zum 1. Dezember 2019 übertrug ihm der Bischof ein Kanonikat im Domkapitel.

Rhein-Lahn-Zeitung Diez
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