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Gießen/Weilmünster

Nach Behandlungsfehler: Uniklinik Gießen muss Rekordschmerzensgeld zahlen

Muss Rekordschmerzensgeld zahlen: die Uniklinik in Gießen. 	 Foto: dpa
Muss Rekordschmerzensgeld zahlen: die Uniklinik in Gießen. Foto: dpa

Ein 17-Jähriger liegt 2013 im OP-Saal der Uniklinik Gießen. Reine Routine, eigentlich: Ein Nasenbeinbruch soll operativ behandelt werden. Allerdings: Die Schläuche des Beatmungsgeräts für die Vollnarkose sind falsch angeschlossen. Sein Gehirn erhält 25 Minuten zu wenig Sauerstoff, die Hirnzellen sterben nach und nach ab. Der Teenager, der zuvor noch Fußball spielte und dabei an der Nase verletzt wurde, erleidet einen schwersten Hirnschaden. Sein Anwalt erringt nun vor Gericht einen juristischen Sieg. 800.000 Euro Schmerzensgeld muss die Klinik zahlen, so viel wie noch nie in Deutschland zuvor.

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Nach Angaben des klagenden Rechtsanwalts, Dr. Burkhard Kirchhoff aus Weilburg, hat kein Gericht in Deutschland bislang ein vergleichbar hohes Schmerzensgeld zugesprochen, wie er dieser Zeitung sagt. Bislang galten jene 635 000 Euro, die dem ehemaligen Wettermoderator Jörg Kachelmann zugesprochen wurden, als eine der höchsten Summen, die an Schmerzensgeld zu erzielen ...