Limburg-Weilburg

Limburg-Weilburg: BUND übt deutliche Kritik an Umweltpolitik

Der wiedergewählte Kreisvorstand (von links): Heike Hochkirch, Dr. Jörg Rau, Doris Franz, Gerd Zimmermann, Marlis Zimmermann und Hermann Maxeiner. Foto:  BUND
Der wiedergewählte Kreisvorstand (von links): Heike Hochkirch, Dr. Jörg Rau, Doris Franz, Gerd Zimmermann, Marlis Zimmermann und Hermann Maxeiner. Foto: BUND

Ein kritisches Resümee zur aktuellen Situation im Umweltschutz hat der Kreisvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Gerd Zimmermann (Ennerich), während der diesjährigen Jahreshauptversammlung gezogen.

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„Wieder einmal blicken wir auf ein Jahr zurück, in dem die Zahl der Menschen, auch der politisch Verantwortlichen, die den Ernst der Klimakrise erkannt haben, erfreulicherweise größer geworden ist. Aber wieder einmal sind die Maßnahmen, die durchgeführt oder angekündigt wurden, viel zu wenig, um wirkliche Verbesserungen zu erreichen.“

Zur Veranschaulichung zog er das Bild eines Schnellzuges heran, der auf einen Abgrund zurast: „Langsamer fahren kann nicht die Rettung sein!“ Er betonte, dass es schwierig sei, Klimaschutzmaßnahmen durchzusetzen, besonders, wenn ein Großteil der Bevölkerung und einige Parteien forderten, dass es dabei keinerlei Einschränkungen im persönlichen Bereich geben dürfe und alles zum Nulltarif durchgeführt werden müsse. Zimmermann: „Leider wird der Blick immer nur darauf gerichtet, was uns eine klimafreundliche Politik kostet, und nicht, was es kostet, wenn wir nicht endlich handeln, um Klima und Umwelt zu retten.“

Als völlig unverständlich und bedrohlich nannte er die Vorstellung, mit Atomenergie Klimaprobleme lösen zu wollen: „Finanziell ist sie nicht konkurrenzfähig, sondern viel zu teuer, selbst wenn man die immensen Kosten der Endlagerung unzulässigerweise nicht berücksichtigt. Auch die Gefahren der Urangewinnung, des Betriebs der Anlagen, der Zwischenlagerung der Brennelemente und ihrer noch immer ungelösten Endlagerung sollten mittlerweile allen bewusst sein.“

Seit der Jahreshauptversammlung im März 2020 habe es zwar deutlich weniger Sitzungen und fast keine Veranstaltungen gegeben, man habe sich dennoch aktiv Fragen des Natur- und Umweltschutzes im Landkreis gewidmet. Als Beispiele nannte er die Spurtunnelaktion Gartenschläfer in Mensfelden, den Bau eines Storchennestes in Ellar, die Zusammenarbeit mit Fridays-for-Future-Gruppen in Limburg und Weilburg sowie zahlreiche Arbeitseinsätze auf betreuten Grundstücken und am Mensfelder Kopf.

Wichtigen Themen wie dem fortschreitenden Insektensterben, der dringend notwendigen Energiewende und der Verbesserung von Radwegen werde sich der Kreisverband auch in Zukunft weiterhin engagiert widmen. Zimmermann: „Wir als BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg werden uns auch weiterhin hier vor Ort und darüber hinaus für die Lösung der großen und kleinen Fragen des Umwelt- und Naturschutzes einsetzen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten.“

Als Vertreter des BUND-Hessen verdeutlichte Landesgeschäftsführer Michael Rothkegel die Bedeutung von Naturschutzverbänden, um die Politik zu der dringend erforderlichen sozialgerechten ökologischen Transformation zu bewegen. Bei den Vorstandswahlen einstimmig wiedergewählt wurde der amtierende Kreisvorstand mit Gerd Zimmermann (Erster Vorsitzender), Hermann Maxeiner (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Jörg Rau (stellvertretender Vorsitzender und Kassenwart), Marlis Zimmermann (Pressewartin), Heike Hochkirch (Schriftführerin), Doris Franz (Beisitzerin) und Philippe Trapp (Wanderwart).

Das nächste Monatstreffen des BUND-Kreisverbandes Limburg-Weilburg ist geplant am Dienstag, 7. Dezember um 19 Uhr im Scheunencafe in Faulbach. Nähere Informationen im Internet unter www.bund-limburg-weilburg.de