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Esterau-Schaumburg

Leibeigenschaft: Den Landesherren hilflos ausgeliefert

Von Willi Schmiedel

Das Kreuz mit den Steuern und Abgaben – wer kennt es nicht und hat es nicht oft genug im Stillen oder auch lauthals zum „Kuckuck“ gewünscht: Lohn- oder Einkommensteuer, Mehrwert-, Umsatz-, Gewerbe-, Grund- und Vermögenssteuer, dazu der Soli und weitere, gut 30 verschiedene Sondersteuern zugunsten des Bundes, der Länder und der Kommunen. Obwohl jeder weiß, dass das Geld für die vielfältigen Pflichtaufgaben unseres Staatswesens und die Annehmlichkeiten, auf die wir keinesfalls verzichten möchten, nur im Märchen vom Himmel fällt, geistert zuweilen die nostalgische Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ in unseren Köpfen; so, als wären die Menschen früher von solchen oder ähnlichen Pflichtleistungen verschont geblieben.

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Wer das Rad der Geschichte um nur wenige Jahrhunderte zurückdreht, stellt sehr schnell fest, dass es unsere Vorfahren im Zeichen der Kaiser-, Königs- oder Fürstenherrlichkeit wahrlich nicht besser hatten, als wir Heutigen mit der oft zitierten „erdrückenden Steuerlast“. Ganz im Gegenteil: Noch bis vor etwa 200 Jahren bestimmte das harte ...