Hadamar

KEB mit Doppelspitze: Wie Sabine Tomasko und Simone Schupp eigene Akzente setzen wollen

Das neue Führungstandem der KEB in Hadamar: Sabine Tomasko und Simone Schupp. Foto: Annette Krumpholz
Das neue Führungstandem der KEB in Hadamar: Sabine Tomasko und Simone Schupp. Foto: Annette Krumpholz

Frischer Wind bei der KEB Limburg und Wetzlar-Lahn-Dill-Eder: Ein Frauen-Tandem übernimmt die Leitung. Gemeinsam mit Sabine Tomasko, die bereits seit zwei Jahren die dortige KEB leitet, ist nun auch Simone Schupp verantwortlich für die Erwachsenenbildung in der Region. Im Interview stehen die beiden Rede und Antwort zu ihren Zielen.

Lesezeit: 4 Minuten
Anzeige

Wollen Sie die Zuständigkeiten gemeinsam angehen – oder sich sozusagen aufteilen?

Simone Schupp: Wir werden vieles gemeinsam machen, uns dabei aber auch unterstützen und aufteilen – je nach Talent, Fachgebiet und auch ganz praktisch im Hinblick darauf, was gerade anliegt. Das ist das Gute an einer Tandemspitze: Die Motivation steigt stetig an, Aufgaben lassen sich gliedern, und Stärken können wir bündeln. So füllen wir die Katholische Erwachsenenbildung mit Leben. Und das Gute ist ja: Zu zweit sind wir doppelt so stark!

Sabine Tomasko: Genau. Die Zusammenarbeit und der doppelte Blick auf Ideen ist nämlich ein echter Gewinn. Im Austausch kann Kreatives wachsen, man hat sozusagen einen „Sparringspartner“ und kann Ideen direkt diskutieren und abwägen. Zudem hat unsere Arbeit in der Erwachsenenbildung und im Bistum Limburg ganz viel mit Beziehung, Miteinander und menschlichem Zusammenkommen zu tun. Zwei Gesichter können hier in der Fläche im Norden viel präsenter sein, Netzwerke fördern und Kontakte stärken. Im Laufe der Zeit kann jede von uns ihre eigenen Kompetenzfelder in den Blick nehmen. Aber wir wollen beide als Ansprechpartnerinnen für die Menschen hier präsent sein.

Auf was freuen Sie sich am meisten in der neuen Aufgabe?

Simone Schupp: Am meisten freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Menschen mit ihren vielfältigen Talenten. Aufeinander zuzugehen und miteinander verschiedenste Projekte zu stemmen, das ist mir eine Herzensangelegenheit. Schon als Jugendliche war ich der Kirche verbunden und oft mit Jugendgruppen im Karlsheim Kirchähr. Dort am Lagerfeuer beim Stockbrotessen und gemeinsamen Singen und Beten wurde mir ein Grundzug von Spiritualität schon früh nahe gebracht. Heute freue ich mich darauf, Angebote zu entwerfen, die die Menschen einen und zusammenwachsen lassen. Dabei sollen Freud und Leid, Humor und Entfaltung genauso zu Wort kommen wie Angst und Not, Frieden und Krieg. Eben das ganze echte Leben!

Welche Projekte stehen demnächst an? Was bieten Sie den Menschen hier in der Region?

Sabine Tomasko: Wir haben ein ganz vielfältiges Programm, das allen Menschen offensteht. Wirklich allen, völlig unabhängig von Religion, Geschlecht und sonstigen Merkmalen. Sogar unabhängig davon, ob jemand überhaupt an Gott glaubt. Es geht uns darum, am Lebensalltag der Menschen dran zu sein. Diese Woche zum Beispiel startet ein Onlinekurs auf meinalltag.digital für alle, die entdecken wollen, wie ihr Alltag digital leichter werden kann. Und gleich nächste Woche (10. Oktober, 18 Uhr im Kreml-Kino) findet wieder der beliebte inklusive Filmabend „Kurzfilme im Kino“ statt. Der richtet sich an Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Zudem erwartet unsere Teilnehmenden eine hybride Diskussionsreihe zu den massiven Veränderungen in der Arbeitswelt seit Corona. Und für die, die noch nicht so fließend „digital“ sprechen: „hybrid“ heißt hier, dass die Veranstaltung gleichzeitig vor Ort und auch online stattfindet. Außerdem bieten wir in den kommenden Monaten wieder Lesungen, Vorträge oder Führungen an. Kooperationen mit anderen Organisationen, Verbänden und Vereinen sind uns dabei ein wichtiges Anliegen. So können wir einen Teil unserer Angebote auch gemeinsam mit weiteren Partnern innerhalb und außerhalb des Bistums möglich machen. Wer immer up to date bleiben will, abonniert am besten unseren Newsletter, folgt uns auf facebook und instagram und verpasst so nichts mehr. Und selbst wenn man einmal keine Zeit hat – viele unserer Veranstaltungen kann man später auf Youtube noch einmal anschauen!

Was macht das Besondere der KEB aus?

Simone Schupp: Die KEB arbeitet an der Basis. Sie holt Menschen dort ab, wo sie gerade stehen. Workshops, Onlineformate, Podiumsgespräche – diese Veranstaltungsformate werden inhaltlich mit Leben gefüllt. Sie orientieren sich an aktuellen Themen, von gesellschaftlichen und persönlichen Herausforderungen bis hin zu Kunst und Kultur, Gesundheit und Lebensorientierung. Die Biografien der Teilnehmenden spielen dabei auch eine Rolle. Unterschiedliche Ansprüche, Lebenssituationen, Denkweisen – das alles findet seine Berücksichtigung. Besonders wichtig ist mir, dass wir kreativ und der Zeit gemäß arbeiten.

Sabine Tomasko: Die Arbeit der KEB wird ganz erheblich von den ehrenamtlich Tätigen getragen. Die Erwachsenenbildung bietet Menschen ein Forum, über das sie ihre individuellen Kompetenzen einbringen können. Jeder kann ja etwas besonders gut! Lebenslanges Lernen ist bei uns daher nicht nur ein Begriff, sondern wird mit viel Freude, Herzblut und gemeinsamer Begegnung gelebt.

Wie kann man sich ehrenamtlich bei der KEB einbringen?

Sabine Tomasko: Ganz einfach! Man braucht nur eine Idee und Zeit. Am besten fragt man sich erst einmal: Welcher Kurs fehlt hier bei mir vor Ort? Oder etwa auch: Worüber sollte mal öffentlich diskutiert werden? Mit dieser Idee wenden Sie sich an uns. Wir von der KEB unterstützen dann in allen Fragen von der Planung bis hin zur Abrechnung. Und selbst wenn der zündende Gedanke für eine Veranstaltung noch nicht da ist, man aber gern in der Gemeinde, am Wohnort oder online etwas für Interessierte anbieten möchte, sind wir auch zur Stelle um Anregung zu geben und geeignete Referenten zu vermitteln.

Was verbinden Sie mit der KEB Limburg und Wetzlar – Lahn-Dill-Eder? Welche „Ecken“ hier kennen Sie schon – und was ist Ihr Lieblingsort?

Simone Schupp: Zunächst sind mir Limburg, der Limburger Dom, die schöne Altstadt und seine Umgebung durch viele „Einsätze“ während meines Redaktionsvolontariats in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Limburg vertraut. Schon vor rund acht Jahren habe ich hier viele Kontakte knüpfen dürfen zu Bildungs- und Qualifizierungsangeboten verschiedenster Fachstellen. Mein absoluter Lieblingsort ist aber im Kanu auf der Lahn. Dort gemeinsam mit der Familie unterwegs zu sein und die Natur am Ufer zu entdecken – das ist mir eine Wonne! red