Obertiefenbach/Rhein-Lahn

Informativer Vortrag in Obertiefenbach: Mit Brennholz effektiv heizen

Vor Vortragsbeginn gab es die Gelegenheit zum Überprüfen der Holzfeuchte von eigenem Brennholz.  Foto: Angelika Back
Vor Vortragsbeginn gab es die Gelegenheit zum Überprüfen der Holzfeuchte von eigenem Brennholz. Foto: Angelika Back

Holz „als Brennstoff vor der eigenen Tür“ wird mit den hohen Energiepreisen wieder eine ganz neue Wertschätzung entgegengebracht. Effektiv genutzt, lässt sich nicht nur viel Geld sparen, sondern auch das Klima schonen. Heizen mit Holz ist angesagt. So verwundert es nicht, dass die Bürger des Blauen Ländchens einem Infoabend brennendes Interesse entgegenbrachten. Fast 40 Zuhörer drängten sich in die Dorfscheune.

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Das teilt das Forstamt Rennerod in einem Pressebericht mit. „Die Zahl der Bürger, die auf den nachwachsenden Brennstoff aus dem Wald setzen, ist allein in meinem Revier in diesem Winter erheblich gestiegen von rund 150 auf 350“, wie Förster Andreas Meyer vom Forstrevier Nastätten feststellte. „Es gibt daher auch eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Brennholz gegenüber den Vorjahren. Die Menge an Laubholz je Haushalt muss daher beschränkt werden, denn an der nachhaltigen Holznutzung wird nicht gerüttelt.“

Carsten Frenzel, Produktleiter Waldinformation, Umweltbildung, Walderleben von Landesforsten Rheinland-Pfalz, erläuterte, wie man den Heizwert des Holzes nutzbar macht. Dazu gehört das sofortige Schneiden des Holzes auf Ofen- beziehungsweise Kessellänge, das feine Spalten mit maximal 30 Zentimeter Umfang und die luftige und überdachte Lagerung auf Unterlagen. So sei das Holz auf jeden Fall nach zwei Sommern ofentrocken mit einem Wassergehalt von rund 15 Prozent. Nur so darf es verbrannt werden. Die Baumarten und ihr Energiegehalt waren ein weiterer Punkt, den der Forstmann ansprach. Besonders hob er hervor, dass Nadelhölzer entgegen der weitverbreiteten Meinung ebenfalls als Feuerholz taugen, und zwar nicht nur zum Anfeuern: „Klein gespalten und trocken geht jede Holzart!“ Aufgrund der unterschiedlichen Hitzeentwicklung bei Buche, Fichte und allen anderen Baumarten empfahl Frenzel, je nach Wärmebedarf mehrere Sorten zu lagern.

Zudem hänge eine effektive Nutzung auch stark vom Wirkungsgrad des Ofens oder Kessels ab. Zum Anfeuern sollte fein gespaltenes Nadel- oder Pappelholz verwendet werden, da dieses schnell ein kräftiges Feuer liefert. Am rauchärmsten gelingt das mit dem Anfeuermodul, das Frenzel den Zuhörern präsentierte. Hier wird das Feuer von oben entzündet. Zudem gab es noch viele Tipps zum richtigen Nachlegen („Nie nur ein Scheit!“), Ausmachen oder der Einstellung der Luftklappen.

Interessant war für die Besucher und Besucherinnen zum Schluss die Frage, welche Auswirkungen auf den Betrieb ihrer Holzfeuerung die Bundesimmissionsschutzverordnung hat. Denn einige hätten von ihrem Schornsteinfeger schon die Mitteilung erhalten, dass eine Nutzung nur noch bis Ende nächsten Jahres möglich sei. Für fast jede Fragestellung rund ums Heizen mit Holz gab es Antworten wie auch Infomaterial. red