Hadamar/Elz

Individuell mobil auf dem Land unterwegs: „LahnStar“ fährt nach Hadamar und Elz

Seit Mitte November 2021 dreht der LahnStar seine Runden in Limburg. Einsteigen in und Aussteigen aus dem LahnStar, das ist auch bald in Steinbach, Nieder- und Oberweyer möglich.  Foto: Archiv Frank Nagel
Seit Mitte November 2021 dreht der LahnStar seine Runden in Limburg. Einsteigen in und Aussteigen aus dem LahnStar, das ist auch bald in Steinbach, Nieder- und Oberweyer möglich. Foto: Archiv Frank Nagel

Seit Mitte November 2021 dreht der LahnS­tar seine Runden in Limburg und bringt als Bestandteil des ÖPNV-Angebots der Stadtlinie seine Fahrgäste zum Ziel: ohne zeitlich festen Fahrplan und ohne starre Fahrtrouten. Ab. 1. März soll der „LahnStar“auch die drei Hadamarer Stadtteile Nieder- und Oberweyer sowie Steinbach sowie die Gemeinde Elz ansteuern.

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Fünf Fahrzeuge hat die Limburger Stadtlinie im Einsatz und ist damit Bestandteil eines Pilotprojektes unter dem Dach des Rhein-Main-Verkehrsverbunds. In der Rhein-Main-Region läuft die größte Testphase mit On-Demand-Systemen, wobei die eingesetzten Kleinbusse bis zu sechs Sitzplätzen mit E-Motoren ausgestattet sind. Bestellt wird das Fahrzeug mithilfe einer App auf dem Handy oder per Telefonanruf. Zur kleinen „LahnStar“-Flotte gehört auch ein Fahrzeug mit barrierefreiem Zustieg, mit dem Fahrgäste im Rollstuhl befördert werden können.

Flexibel und komfortabel

„Wir haben in Limburg sehr gute Erfahrungen mit dem neuen Angebot gemacht und freuen uns darauf, nun auch Fahrgäste in unserer direkten Nachbarschaft abholen zu können“, sagt Limburgs Erster Stadtrat Michael Stanke (CDU), der zugleich Betriebsleiter der Stadtlinie ist. „Der Umstieg auf den ÖPNV muss erleichtert werden, nur dann wird er besser angenommen. Da ist der ‚LahnStar’ eine gute Möglichkeit, weil er flexibel, individuell, komfortabel und ganz ohne Fahrplan verkehrt“, hebt der Hadamarer Bürgermeister Michael Ruoff (CDU) hervor.

Sein Elzer Kollege Horst Kaiser (CDU) sagt: „Das Angebot soll helfen, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und im Sinne der Daseinsvorsorge Menschen ohne Zugang zu einem Auto ein Angebot schaffen.“ Der „Lahn­Star“ wird die Hadamarer Ortsteile Nieder- und Oberweyer sowie Steinbach mit in sein Bediengebiet aufnehmen. In Elz wird im Süden der Bereich zwischen der Autobahn und der Weberstraße angebunden, ebenso das Gebiet „Fleckenberg“ mit allem, was sich vom Elbbach Richtung Offheim erstreckt. Ziel ist es, dass eine Haltestelle, die der „LahnStar“ anfährt, innerhalb von fünf Minuten zu Fuß zu erreichen ist.

Ruoff und Kaiser begrüßen den Einstieg in eine neue Form der Mobilität. Sie haben jedoch auch Wünsche für die Zukunft: „Ich hoffe auf eine Förderung des On-Demand-Verkehrs über das Jahr 2024 hinaus, denn ohne Förderung werden wir diesen Beitrag zum Klimaschutz und zur besseren Mobilität nicht leisten können. Dann könnten wir auch über ein Angebot für das ganze Hadamarer Land nachdenken“, sagt Ruoff. „Leider ist es aufgrund der vorhan­denen Kapazitäten nicht möglich, Malmeneich mit anzudienen. Das bleibt ein Ziel für die Zukunft“, so Bürgermeister Kaiser.

Fahrzeiten und Kosten

Der „LahnStar“ steht von morgens 6 Uhr bis nachts um 1.15 Uhr zur Verfügung, Freitag- und Samstagnacht bis 3.15 Uhr. Die Fahrten können kurzfristig oder bis zu sieben Tage im Voraus gebucht werden. Bei kurzfristigen Buchungen kann es allerdings zu Wartezeiten kommen. Die Fahrgäste können eine Abfahrtszeit oder eine Ankunftszeit als Wunsch angeben. Der „LahnStar“ fährt sein Ziel möglichst auf direktem Weg an, sammelt bei Bedarf noch weitere Fahrgäste ein, deren Ziel mit der Route verknüpft werden kann. Der zu zahlende Fahrpreis setzt sich zusammen aus einem Komfortzuschlag in Höhe von 1,50 Euro und dem Tarifentgelt in Höhe von 2,20 Euro; das Tarifentgelt entfällt, wenn der Fahrgast über ein RMV-Ticket verfügt.

Die Fahrten können für das gesamte Bediengebiet gebucht werden, von Steinbach nach Elz (teilweise) oder auch in alle Limburger Stadtteile und nach Limburg selbst, wobei die zentrale Innenstadt von Montag bis Samstag erst ab 19 Uhr angefahren wird. In der zentralen Innenstadt fährt die Stadtlinie. Der Umstieg vom „LahnStar“ in die Busse der Stadtlinie ist möglich, aber kostenpflichtig.

Durch die Einnahmen aus dem Komfortzuschlag und den Fahrkarten lassen sich die Kosten für das neue ÖPNV-System nicht bestreiten. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Projekt mit 27 Millionen Euro im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“. Entsprechend des Förderzeitraums ist das Projekt bis Ende 2024 angelegt. Eine Fortsetzung des Vorhabens über diesen Zeitraum hinaus ist bei entsprechender Nachfrage und Finanzierung angestrebt. Weitere Informationen gibt es unter www.lahnstar.de . red