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Hadamar

Gedenken wird zum Auftrag: Ökumenischer Gottesdienst für die Opfer der NS-Euthanasie erinnert an Morde in Hadamar

Das Porträt von Grigorij Schamritzkij steht vor den Altarstufen in Kirche St. Nepomuk in Hadamar.  Foto: Bistum Limburg
Das Porträt von Grigorij Schamritzkij steht vor den Altarstufen in Kirche St. Nepomuk in Hadamar. Foto: Bistum Limburg

Richard Hartmann, Luise Simone Diehl, Grigorij Schamritzkij, Margarethe Gerlach, Karl Mainzinger, Ernestine Schmidt – diese sechs Menschen stehen stellvertretend für die 14.500 Opfer, die unter dem NS-Regime in Hadamar ermordet wurden. In einem ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk in Hadamar haben die Mitwirkenden die Biografien dieser sechs Personen vorgelesen, die aufgrund von einer Behinderung oder einer psychischen Erkrankung ihr Leben verloren. Weihbischof Dr. Thomas Löhr und Ulrike Scherf, die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), nahm an dem Gedenken teil.

Lesezeit: 1 Minute
Sie predigten gemeinsam im Gedenkgottesdienst. Vor dem Altar standen Porträts der sechs ermordeten Menschen, darunter auch Jugendliche, zur Erinnerung, aber auch als Mahnmal. „Wir kennen Namen, Biografien, Schicksale. Sie mahnen uns, sie nicht zu vergessen. Und sie mahnen uns, die Einmaligkeit jedes Menschenlebens zu sehen und für die Würde jedes ...
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Das Morden in Hadamar

In der Tötungsanstalt Hadamar wurden neben den sechs Personen, deren Biografien in dem Gottesdienst vorgestellt wurden, 14.500 weitere Menschen mit Behinderungen oder Störungen in den Jahren 1941–1945 ermordet. Dort befindet sich nun eine Gedenkstätte für die Opfer der NS-Euthanasie. Im medizinischen Sinne beschreibt „Euthanasie“ die Erleichterung des Sterbens durch Narkotisierung oder die absichtliche Herbeiführung des Todes bei unheilbaren Krankheiten.

Im Nationalsozialismus wurde sie als Vorwand verwendet, um Menschen mit Behinderungen zu töten. Zwischen 1939 und 1945 verloren deutschlandweit insgesamt 300.000 psychisch kranke und behinderte Menschen unter der nationalsozialistischen Herrschaft ihr Leben.
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