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Diez

Die Erinnerung wach halten: Die Geschichten hinter den neuen Diezer Stolpersteinen

Von Thorsten Kunz
Die Stolpersteine an der Koblenzer Straße 3 kurz vor ihrer Verlegung. Sie erinnern an das Schicksal der Großfamilie Löb und Löwenberg. Von der achtköpfigen Familie sollte nur der Sohn Walter Löwenberg den Holocaust überleben. Nach dem Krieg kehrte er auch nach Diez zurück. Fotos: Thorsten Kunz
Die Stolpersteine an der Koblenzer Straße 3 kurz vor ihrer Verlegung. Sie erinnern an das Schicksal der Großfamilie Löb und Löwenberg. Von der achtköpfigen Familie sollte nur der Sohn Walter Löwenberg den Holocaust überleben. Nach dem Krieg kehrte er auch nach Diez zurück. Fotos: Thorsten Kunz Foto: Thorsten Kunz

Eine Stolperschwelle und 20 Stolpersteine erinnern in Diez seit Donnerstag an jüdische Mitbürger, die während der Zeit des Nationalsozialismus aus der Grafenstadt vertrieben wurden. Sie sind geflohen oder wurden in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Zum Auftakt der ersten Aktion dieser Art in Diez versammelten sich am St.-Vincenz-Krankenhaus in der Straße am Schlossberg rund 110 Zuschauer. Sie kamen, um mit dem Arbeitskreis Stolpersteine des Museums- und Geschichtsvereins der Opfer von damals zu gedenken und Künstler Gunter Demnig beim Verlegen der Steine zuzuschauen.

Lesezeit: 3 Minuten
Begrüßt wurden sie von Thomas Rösel vom Arbeitskreis Stolpersteine. Er erinnerte daran, dass die letzte Erinnerung an ehemalige jüdische Diezer Bürger im Jahr 1997 in Form einer Gedenktafel an der Schlosstreppe erfolgte. Damals sei es der Bürgerinitiative „Gegen das Vergessen“ schwer gemacht worden, die Tafel anzubringen. Erst 2015 seien dann wieder ...
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Weitere Informationen zum Künstler Gunter Demnig

Gunter Demnig wurde 1947 in Berlin geboren, studierte in Berlin und Kassel. 1985 gründete er ein eigenes Atelier. Die Idee der Stolpersteine entwickelte er ab 1993, ab 1996 begann er, sie zu verlegen.

Inzwischen liegen über 75.000 Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas. Mit ihnen erinnert Demnig an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor deren letztem selbst gewählten Wohnort die Stolpersteine ins Trottoir einlässt. Dem Künstler geht es um das individuelle Gedenken. Die Nationalsozialisten wollten die Menschen vernichten, zu Zahlen machen und selbst die Erinnerung an sie auslöschen. Demnig möchte diesen Prozess umkehren und die Namen zurück in die Städte holen. Thorsten Kunz
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