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Rhein-Lahn

Corona-Krise: Gastronomie leidet weiter unter der Pandemie

Von unseren Reportern
Cafés, Kneipen, Restaurants und Hotels haben größtenteils wieder geöffnet. Dennoch setzen die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Gastronomen im Kreis weiterhin massiv zu. Teils immense und die Betriebe bedrohende Umsatzeinbußen sind die Folge.
Cafés, Kneipen, Restaurants und Hotels haben größtenteils wieder geöffnet. Dennoch setzen die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Gastronomen im Kreis weiterhin massiv zu. Teils immense und die Betriebe bedrohende Umsatzeinbußen sind die Folge. Foto: dpa

Die Corona-Krise setzt Hoteliers und Gastwirten in Deutschland weiter hart zu. Zwar stieg der Umsatz im Mai im Vergleich zum April angesichts der Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat setzte sich die Talfahrt der Erlöse jedoch fort, wie aus jüngst veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Auch im Rhein-Lahn-Kreis leiden Hoteliers, Restaurant- und Kneipenbesitzer trotz dem ein oder anderen Lichtblick unter der durch das Virus bedingten Situation, wie eine Umfrage zeigt.

Lesezeit: 5 Minuten
Landgasthof Gemmer in Rettert „Von einem Boom für Wanderer oder Radfahrer sind wir leider noch weit entfernt, aber es gibt einige Gäste, die unsere Region interessant finden und einige Tage Urlaub hier verbringen“, berichtet Janette Gemmer vom Landgasthof Gemmer in Rettert. Die Rückmeldungen der Gäste seien durchweg positiv: „Viele stellen dann ...
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Tausende Arbeitsplätze sind bedroht

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatte die Politik von Mitte März an Übernachtungen von Touristen in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben untersagt. Vom 22. März an waren Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices geschlossen. Seit Mitte Mai wurden die Einschränkungen dann nach und nach wieder gelockert.

Im Mai stieg der Umsatz von Gastronomie und Hotellerie laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vormonat um jeweils rund 45 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2019 verzeichnete die Branche allerdings erneut einen dramatischen Rückgang von jeweils rund 64 Prozent. In den ersten fünf Monaten belief sich das Minus auf preisbereinigt 39 Prozent und nominal auf 38 Prozent.

Den drastischsten Umsatzeinbruch innerhalb eines Jahres verzeichneten im Mai Hotels, Pensionen und sonstige Beherbergungsunternehmen (real minus 80 Prozent). In der Gastronomie gab es einen Rückgang um 54,6 Prozent. Es war der dritte Monat in Folge mit deutlichen Umsatzeinbußen.

„Die fehlenden Umsätze bedrohen die Existenz von zig Tausenden Betrieben und Arbeitsplätzen“, warnte Ingrid Hartge, Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes Dehoga. Nach wie vor seien Diskotheken und Klubs geschlossen, Stadt- und Tagungshotellerie sowie die Eventcaterer seien besonders betroffen, weil Tagungen, Messen und Veranstaltungen nicht stattfinden.

Im Juni gab der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband bekannt, dass sich allein in Rheinland-Pfalz rund 4500 Gastronomiebetriebe vor dem Aus befänden. Bundesweit stünden rund 70.000 und damit etwa ein Drittel aller Betriebe vor dem Ruin. Bis Ende Mai fehlten der Branche bereits 18 Milliarden Euro Umsatz.

Gereon Haumann, Präsident des rheinland-pfälzischen Dehoga-Landesverbandes, macht auch auf die besonderen Probleme kleiner Kneipen aufmerksam, die von den Gästen an der Theke lebten. Bange Frage: Nimmt das Kneipensterben jetzt noch stärker Fahrt auf?

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