Hahnstätten

Café Zeitlos in Hahnstätten: Angehörigen Zeit zur Entspannung geben

Die Besucher im Café Zeitlos freuen sich auf neue Mitarbeiter, die mit ihrer Betreuung Angehörigen etwas Zeit schenken.  Foto: Café Zeitlos
Die Besucher im Café Zeitlos freuen sich auf neue Mitarbeiter, die mit ihrer Betreuung Angehörigen etwas Zeit schenken. Foto: Café Zeitlos

Jeden Dienstag und Donnerstagnachmittag herrscht Trubel in der Begegnungsstätte Hahnstätten, wenn sich die Pforten im Café Zeitlos öffnen. Hier verbringen bis zu acht Menschen mit demenzieller Erkrankung einen geselligen Nachmittag mit Beschäftigungs- und Bewegungsangeboten. Dabei wird viel gelacht, und man kann die Freude der Gäste spüren, in Kontakt mit anderen Menschen zu sein.

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Unter Leitung von Petra Pütz, Fachkraft für Demenzbetreuung, und mit Unterstützung ehrenamtlicher Demenzhelfer werden die bunten Nachmittage gestaltet. Dabei geht es auch um die Entlastung von pflegenden Angehörigen, die sich in der Betreuungszeit einmal Zeit für sich selbst nehmen können oder dringende Erledigungen vornehmen können.

Aktuell ist das Team um Petra Pütz auf der Suche nach neuen ehrenamtlichen Helfern. „Nach Abklingen der Corona-Beschränkungen werden die Menschen wieder mutiger und möchten Entlastungsangebote wahrnehmen. Das funktioniert aber nur, wenn genug Betreuer zur Verfügung stehen“, teilt Pütz in einem Pressebericht mit.

„Die Angehörigen möchten wieder Entlastungsangebote wahrnehmen. Das funktioniert nur, wenn sich genügend Betreuer finden.“

Petra Pütz unterstreicht die Bedeutung der Demenzbetreuer.

Die Versorgung und Betreuung von Menschen mit Demenz sowie der Umgang mit der Erkrankung ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der nahen Zukunft. Forschungsergebnisse der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bestätigen, dass derzeit 1,4 Millionen Menschen an Demenz erkrankt sind. Neuesten Schätzungen zufolge wird sich die Anzahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen erhöhen. 70 Prozent oder 1,76 Millionen der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Einen wesentlichen Beitrag können hier niedrigschwellige Betreuungsangebote leisten. Eine Heimunterbringung kann hinausgezögert werden und der Demente kann in seiner gewohnten häuslichen Umgebung bleiben.

In Kooperation von DRK-Mittelrhein und dem Kreml-Kulturhaus wird nun eine Grundlagenschulung für die Qualifizierung zur ehrenamtlichen Demenzbegleitung angeboten. Die Schulung richtet sich an ehrenamtliche geringfügig Beschäftigte, die in niedrigschwelligen Betreuungsangeboten tätig sind oder tätig werden möchten. Der Kurs findet im Kreml-Kulturhaus in Zollhaus statt. Die Initiatoren weisen darauf hin, dass alle an Demenzbetreuung interessierte Bürger willkommen sind, auch wenn sie aktuell kein Ehrenamt übernehmen wollen. Das vermittelte Wissen sei sehr gut für die häusliche Pflege einzusetzen. Der Kurs umfasst vier Einheiten. red

Wer Interesse am Freiwilligenengagement in der Demenzbegleitung oder einer Teilnahme am Kurs hat, kann sich im Kreml-Kulturhaus melden unter Telefon 06430/929.724 oder per E-Mail an evi.mueller@kreml-kulturhaus.de

Die Termine der Schulung

Block I: Freitag, 10. Juni, von 8 bis 17 Uhr Begrüßung und Vorstellung des Programms, Übungen im Umgang und Beschäftigungsformen für Menschen, die an Demenz erkrankt sind sowie ein Besuch im Café Zeitlos mit Praxisübungen.

Block II: Samstag, 11. Juni, von 8 bis 13 Uhr, mit Übungen zur Pflege, Transferübungen sowie Beratung und Tipps rund um die Pflege.

Block III: Freitag, 24. Juni, von 8 bis 16.30 Uhr mit Informationen zur Gestaltung von Wohnräumen bei Demenz, dem Krankheitsbild sowie dem rechtlichen Hintergrund zur Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.

Block IV: Samstag, 25. Juni, von 8 bis 16.15 Uhr Erste-Hilfe-Kurs im DRK Mittelrhein in Nastätten.

Es wird keine Kursgebühr fällig. red

Rhein-Lahn-Zeitung Diez
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