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Nastätten/Rhein-Lahn

Borkenkäfer wütet in den Wäldern: Warum ohne Maschine kein Land in Sicht ist

Von Cordula Sailer
Mit einem Harvester werden die vom Borkenkäfer befallenen Bäume im Nastätter Stadtwald abgeschnitten, entastet und in Stücke zerteilt. Auf ebener Fläche mit viel Holz ist das effektiver und günstiger, als die Bäume durch Waldarbeiter fällen zu lassen, sagt Revierleiter Andreas Meyer.  Foto: Cordula Sailer
Mit einem Harvester werden die vom Borkenkäfer befallenen Bäume im Nastätter Stadtwald abgeschnitten, entastet und in Stücke zerteilt. Auf ebener Fläche mit viel Holz ist das effektiver und günstiger, als die Bäume durch Waldarbeiter fällen zu lassen, sagt Revierleiter Andreas Meyer. Foto: Cordula Sailer

„Wir haben momentan eines der größten Borkenkäferprobleme nach dem Zweiten Weltkrieg“, sagt Andreas Meyer, Revierleiter im Forstrevier Nastätten. Und die Käferplage sei mitnichten nur ein Nastätter Phänomen. Aber was kann man dagegen tun?

Lesezeit: 4 Minuten
„Das haben alle Kollegen hier, im Forstamt Lahnstein oder Montabaur, die haben das gleiche Problem.“ Der Borkenkäfer liebt eine trockene und warme Witterung – genau das hatte der Sommer 2018 zu bieten. So hat sich der Käfer im Vorjahr eifrig vermehrt. Und das tut er jetzt wieder. Um noch mehr ...
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Wie zerstört der Borkenkäfer Bäume?

Die Fraßgänge des Borkenkäfers befinden sich im Kambium, der Wachstumsschicht des Baums, zwischen Rinde und Holz. „Da legt er seine Eier ab, und die Larven fressen die sogenannten Larvengänge“, erklärt Andreas Meyer, Revierleiter des Forstreviers Nastätten. Die Larven entwickeln sich dann zum fertigen Käfer und bohren sich wieder durch die Rinde nach draußen. Im Kambium liegen allerdings auch die Wasser- und Nährstoffbahnen, die nach oben zur Baumkrone führen. Durch die Fraßgänge des Borkenkäfers werden diese zerstört, und der Baum vertrocknet. Das Borkenkäferholz findet überwiegend als Bauholz Verwendung, wie Meyer erklärt.

Das ist möglich, da der Käfer keine Löcher ins Holz bohrt, sondern sich lediglich zwischen Holz und Rinde bewegt. Allerdings gelangen mit den Borkenkäfern Pilzsporen unter die Rinde des Baumes. Diese führen letztendlich dazu, „dass dieses Holz so vergraut oder verblaut“, erläutert Meyer. Das beeinträchtigt die Holzqualität; denn das Borkenkäferholz kann so nicht zum Möbelbau oder an anderen sichtbaren Stellen eingesetzt werden. Noch größeren Schaden an den Bäumen verursachen Folgeschädlinge wie der Bockkäfer. Macht dieser sich nach dem Borkenkäferbefall über das Holz her, bohrt er Löcher ins Holz. Aber: „Das ist noch nicht das Riesenproblem“, so Meyer. csa

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