Rheingau-Taunus

Artenvielfalt erhalten: Tipps für heimische Gärten und Blühwiesen

Der Hahnenfuß sorgt für gelbe Farbtupfer im Garten. Insektenfreundliche Blühinseln können das ganze Jahr über auch auf kleinen Flächen entstehen.
Der Hahnenfuß sorgt für gelbe Farbtupfer im Garten. Insektenfreundliche Blühinseln können das ganze Jahr über auch auf kleinen Flächen entstehen. Foto: Michael Berger

Die Natur unterstützen und ihr helfen wollen viele. Aber wie geht das, und was ist richtig? Das wird nicht nur die Biologin und ehrenamtliche Umweltdezernentin des Rheingau-Taunus-Kreises, Heidrun Orth-Krollmann, häufig gefragt. Nun möchte sie dazu einige Anregungen geben.

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„Wenn ich zu Hause meinen Garten gestalten will, ist auf Licht und Schatten, Boden und Feuchtigkeit zu achten“, betont die Dezernentin. Insektenfreundliche Blühinseln können ganzjährig zu Hause auf kleinster Fläche wie zum Beispiel in Blumenkästen oder dem Hausgarten entstehen.

Anstatt Zierpflanzen mit eng gefüllten Blüten ohne Nektarangebot zu pflanzen, bietet sich eine Vielzahl blühender Pflanzen an, die vom Frühjahr bis in den Herbst die Insekten anziehen.

So können zum Beispiel Bepflanzungen aus Akelei, Malve, Katzenminze, Seifenkraut, Glockenblume, Goldaster, Mädesüß, Echter Kamille und vielem mehr bestehen. Auch Baumscheiben bieten sich für einen blühenden Hingucker an. Beliebte asiatische Gräser, Bambus, Kirschlorbeer und Thuja sind nicht besonders geeignet, die heimische Artenvielfalt zu fördern, auch wenn manchmal ein Vogel darin nistet.

Zur Aufzucht der Jungen braucht es Insekten. Diese gilt es, mit der Anpflanzung heimischer Sträucher zu fördern. Je nach Platz und Standort bringen Wildrosen, Heckenkirsche, Pfaffenhütchen, Schwarzer Holunder und Co. Leben in den Garten.“

Viele Privatpersonen und Vereine wollen große Blühflächen anlegen oder Bäume pflanzen. Orth-Krollmann rät: „Pflanzen Sie bitte einheimische Baumarten.“ Auf der Internetseite des Rheingau-Taunus-Kreises (www.rheingau-taunus.de) unter „Formulare und Publikationen“ finden Interessierte unter „Umwelt“ eine PDF-Datei, in der heimische Gehölze, Baumarten und Sträucher genannt sind. „Sie bietet einen guten Anhaltspunkt zur Förderung der Artenvielfalt sowohl in Ortsbereichen als auch im Feld“, betont Orth-Krollmann.

Falls jemand Streuobst als Hoch- oder Halbstamm anlegen möchte, sollte er zu den alten Sorten greifen. Die Erziehung und sachgemäße Pflege muss gewährleistet sein, damit der junge Baum nicht frühzeitig vergreist und abstirbt. Ein im Baum angebrachter, jährlich gesäuberter und von Vögeln angenommener Nistkasten hilft, den Schädlingsbefall zu verringern.

Falls sie etwas Größeres wie die Anlage von Grünland, Böschungsbegrünung oder Erosionsschutzhecken vorhaben, können sich Interessierte vorab erkundigen, ob dies zulässig ist und ob Bodenvorbereitungen notwendig sind. Um effektiv die heimische Pflanzen- und Tierwelt zu fördern, sollte man regionales Saat- und Pflanzgut verwenden und dabei auf Lichtverhältnisse und Bodenansprüche Rücksicht nehmen.