Kamp-Bornhofen/Rhein-Lahn

Würdiger Abschluss der Veranstaltungsreihe: Bewegende Lieder und Melodien zum Advent in Kamp-Bornhofen

Der Frauenchor Dachsenhausen und der SonntagsChor Rheinland-Pfalz gestalteten ein bewegendes Benefizkonzert aus Anlass der 100-jährigen Bestehens des Kreis-Chorverbandes Rhein-Lahn in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Kamp-Bornhofen.
Der Frauenchor Dachsenhausen und der SonntagsChor Rheinland-Pfalz gestalteten ein bewegendes Benefizkonzert aus Anlass der 100-jährigen Bestehens des Kreis-Chorverbandes Rhein-Lahn in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Kamp-Bornhofen. Foto: Kreis-Chorverband Rhein-Lahn

Begeisterung pur bei Zuhörern und Akteuren. Besser lässt sich die Stimmung, die in der Pfarrkirche St. Nikolaus zu Kamp-Bornhofen zu spüren war, nicht beschreiben. Schafften es doch, allen Corona geschuldeten Widrigkeiten zum Trotz, zwei bestens vorbereitete Chöre – der Frauenchor Dachsenhausen und der SonntagsChor Rheinland-Pfalz – mit berührenden Melodien und Liedtexten sowie wunderschönen Harmonien, die zahlreich erschienenen Konzertbesucher in ihren Bann zu ziehen.

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Sekundenlange Stille nach jedem Vortrag, gefolgt von brausendem Applaus spiegelten, so heißt es in einer Pressemitteilung, die Wertschätzung für alle Vorträge der beiden Ensembles wider.

Gefühlvoll und andächtig begann der Frauenchor Dachsenhausen unter Leitung seines Dirigenten Winfried Kahl seine Beiträge mit „O Herr, welch ein Morgen“. Dass dieses Spiritual zu Beginn des Advents erklang, stellte einmal mehr die Stimmung des Aufbruchs in der Chorlandschaft nach Jahren der Corona-Stille in den Fokus. Schwungvoll erklang danach „Down by the riverside“, dessen Inhalt – „ich werde nicht länger an Krieg denken! Unten am Flussufer werde ich mein Schwert und Schild ebenso niederlegen wie meine Sorgen und werde mein langes weißes Gewand anziehen“ – in der Übersetzung berührte.

Zarte Töne, leise beginnend, anschwellend und wieder zurückgehend sowie gute Aussprache und volle Konzentration der Sängerinnen machten auch die folgenden Stücke „Die Liebe hört niemals auf“ und „Tröstet mein Volk“ zu einem Genuss. Mit einem vorweihnachtlichen „O Bethlehem, du kleine Stadt“ leitete der Chor dann über zu Zeitgenössischem. Nach Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“ und dem von Mark Brymer bearbeiteten „May it be“ aus dem Film „Herr der Ringe“ forderte das Publikum begeistert eine Zugabe ein, die mit „Yakanaka vangheri“ (Preiset alle den Herrn), einem afrikanischen Loblied, gerne gewährt wurde.

Danach betrat der im Jahre 2010 als landesweiter Auswahlchor vom SWR gegründete und mit Spannung erwartete SonntagsChor Rheinland-Pfalz mit Chorleiter Marco Herbert die Stufen zum Chorraum der Kirche. Kraftvoll ertönte Kurt Nystedts „Laudate“ zu Beginn seiner Vorträge, um mit „Stemning“ von Peterson-Berger musikalisch ein stimmungsvolles Abendbild zu malen. Das im dänischen Text besungene Rauschen des Abendwindes in den Linden war direkt zu fühlen. John Dowlands „Come Again“, zur Zeit Shakespeares entstanden, besingt eine bittersüße Liebe.

„Esti dal“ von Zoltán Kodály“, in ungarischem Originaltext von den Sopranstimmen und mit tonaler Untermalung durch Alt, Tenor und Bass vorgetragen, verzauberte die Anwesenden erneut, die mehrere Sekunden brauchten, um in die Wirklichkeit zurückzukehren. Ein sehr überzeugendes „Hear my prayer“ und „Advent ist ein Leuchten“ leiteten dann über auf die Zielgerade, auf der das aus der Feder von Oliver Gies stammende Maybebop-Stück „Ich seh‘ dich“ nochmals einen überaus kräftigen Applaus erhielt, sodass auch der SonntagsChor ein weiteres Lied als Zugabe darbot: „You raise me up“ ging noch einmal „unter die Haut“.

Zum Abschluss sangen beide Chöre unter der Leitung von Kreis-Chorleiter Winfried Kahl gemeinsam. „Neigt sich das Jahr adventlich“ von Lorenz Maierhofer war ein passender Abschied an diesem Abend. red