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St. Goarshausen/ VG Loreley

Nach Durchsuchungen der Verwaltung der VG Loreley: Haben alte Pläne ein gerichtliches Nachspiel?

Von Karin Kring
Kauf und Verkauf des Geländes Forstbachstraße, wo einst die neue Feuerwache St. Gorashausen gebaut werden sollte, beschäftigen jetzt die Staatsanwaltschaft Koblenz.
Kauf und Verkauf des Geländes Forstbachstraße, wo einst die neue Feuerwache St. Gorashausen gebaut werden sollte, beschäftigen jetzt die Staatsanwaltschaft Koblenz. Foto: Markus Eschenauer

Die Planungen für eine neue Feuerwache in der Loreleystadt haben ein Nachspiel: Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Ermittlungen gegen „einen früheren Verantwortlichen“ eingeleitet. Es bestehe der Anfangsverdacht wegen Untreue gemäß Paragraf 266 Absatz 1 Strafgesetzbuch. Die Hintergründe liegen über Jahre zurück und sind teilweise kompliziert.

Lesezeit: 2 Minuten
Es geht um das Grundstück in der Forstbachstraße. Mehr als ein Jahrzehnt laufen die Planungen für die neue Feuerwache, die der Einheit St. Goarshausen, noch immer völlig beengt in einem Altbau hinter Teil der Verbandsgemeindeverwaltung (VG) in St. Goarshausen untergebracht, endlich genug Platz, eine moderne und zeitgemäße Ausstattung schaffen sollte. Als ...
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Von der Durchsuchung völlig überrascht – Aber es gab Kaffee für die Beamten bei Nico Busch im Rathaus

Für Stadtbürgermeister Nico Busch kam die Durchsuchung des Rathauses völlig überraschend. „Ich war an dem Tag nur zufällig im Rathaus. Ich traf die Zivilbeamten auf dem Hof. Man merkte gleich – die Herrschaften waren vorbereitet. Sie sagten, man wolle zu mir, aber beruhigten mich gleich, dass es nicht um mich ginge“, schildert Busch.

Die Polizeibeamten und der sie begleitende Staatsanwalt hätten sich ausgewiesen und ihn als Zeugen belehrt. Dann wurde ihm der Durchsuchungsbeschluss vorgelegt. „Ich habe ihn gelesen und insbesondere auf das Ausstellungsdatum überprüft. Die 6-Monats-Frist zur Vollstreckung ab Erlass war noch nicht abgelaufen“, schildert Busch, der selbst Jurist ist. „Die Durchsuchung selbst lief ruhig ab. Man schaute nach Unterlagen, blätterte in Ordnern. Auch E-Mails wurden gesichert. Am Ende wurde ein Sicherstellungsprotokoll gefertigt.“

Zu den ganzen Vorgängen um das Grundstück Forstbachstraße und die Planung der Feuerwache möchte der amtierende Stadtchef nichts sagen, auch wenn er sich über die Vorgänge informiert hat. „Das lief alles vor meiner Zeit, das kenne ich mehr vom Hörensagen und aus der Presse“, sagt er. Zutreffend sei, und dies fiel bereits in seine Amtszeit, dass das Gelände Forstbachstraße von der Stadt, die gemäß Grundbuch Eigentümerin war, verkauft wurde. Über Kaufs- und Verkaufspreise kann er nichts sagen, weil die VG-Verwaltung die Kasse führt – und außerdem sind die Akten ja weg.

Auch zu den betroffenen Personen möchte Busch sich nicht äußern. „Immerhin geht es ,nur' um einen Anfangsverdacht und es gilt auch für den Betroffenen die Unschuldsvermutung“, merkt er an. Mitunter werde durch entsprechende Ermittlungen und sie begleitende Berichterstattung ein Schaden verursacht, der auch im Falle eines Freispruchs, der dann vielleicht medial weniger Beachtung finde, der betroffenen Person anhaften bleibt, gibt er zu bedenken.

Und wie ist jetzt die Stimmung im Rathaus? „Nun, es war ein besonderes Erlebnis und hat etwas Zeit gekostet. Da ich selbst nur als Zeuge beteiligt bin und auch der Stadt oder ihren Organen nichts angelastet wird, würde ich die Stimmung als unverändert beschreiben. Ich sehe es neben der strafprozessualen auch als eine Bürgerpflicht, bei solchen Maßnahmen mit der Polizei zu kooperieren. Die Polizisten waren freundlich – und ich habe ihnen auch einen Kaffee angeboten.“ kr

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