Plus
Lahnstein

Lahnsteiner Stau-Chaos: Antworten dringend gesucht – Ein Baufachmann erläutert seine Ideen

Von Karin Kring
Samstagmittag in Lahnsteins Adolfstraße: Trotz Wochenende stehen die Autos dicht an dicht in der Adolfstraße. Viele fahren zum Einkaufen. Foto:  Karin Kring
Samstagmittag in Lahnsteins Adolfstraße: Trotz Wochenende stehen die Autos dicht an dicht in der Adolfstraße. Viele fahren zum Einkaufen. Foto: Karin Kring

Die Situation wurde möglicherweise unterschätzt: Die Mega-Staus, die sich seit einer Woche aufgrund der einspurigen Sperrung der Lahnhochbrücke (B42) durch Lahnsteins Innenstadt schlängeln sind aber hausgemacht. So jedenfalls urteilt ein Fachmann, der selbst in Lahnstein lebt und bundesweit bei einem der größten deutschen Straßenbauunternehmen als Niederlassungsleiter tätig ist – insbesondere auch in der Brücken- und Beton-Sanierung.

Lesezeit: 2 Minuten
Jörg Zimmermann, Diplom-Bau- und Wirtschaftsingenieur, sagt: „Solch enorme Staubelastung, wie wir diese zurzeit in Lahnstein sehen, habe ich allerdings in meiner 40-jährigen Berufserfahrung noch nicht erlebt.“ Nach dem Probelauf jetzt – aktuell wurde vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) nur die Schadensuntersuchung an der Brücke in Auftrag gegeben – hofft Zimmermann auf eine Überarbeitung ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kommentar: Michael Stoll zu den Chaostagen in Lahnstein

Nach den Chaoswochen auf der Südbrücke jetzt also Chaostage in Lahnstein. Kaum ist die B 42 einspurig gesperrt, geht in der Ortsdurchfahrt nichts mehr. Der Megastau legt das Leben in der Stadt lahm. Pendler fluchen. Geschäftsleute sind sauer. Anwohner leiden unter Lärm und Abgasen. Bange Frage: Kommen Rettungskräfte im Einsatzfall da noch durch?

Fassungslos macht die Laisser-Faire-Manier, mit der die beteiligten Behörden inklusive Stadtverwaltung in den Verkehrskollaps hineinschlidderten. Schulferien hin oder her – die Verkehrsbelastung allein an der Rudi-Geil-Brücke ist schon an normalen Tagen so immens, dass chaotische Zustände jedem vorhersehbar waren. Angesichts Süd- und Pfaffendorfer Brücke hätte man gewarnt sein können. Im Nachhinein diskutierte Maßnahmen unterstreichen nur noch den Eindruck kompletter Hilflosigkeit. Und der Tipp, aufs Fahrrad umzusteigen, grenzt angesichts wütender Autofahrer und der vielen Lkw im Stau geradezu an Körperverletzung.

Wie soll die eigentliche Brückensanierung in zwei Jahren laufen, wenn Lahnstein jetzt schon der Infarkt droht? Mit einer geeigneten, auch großräumigen Verkehrslenkung besser vorbereitet sein, lautet die Antwort angesichts notwendiger Arbeiten.

Die Lahnsteiner selbst aber dürften sich angesichts der jetzigen Zustände ernsthaft Gedanken darüber machen, wie sie den Autoverkehr, der ihre Stadt kaputt zu machen droht, mittel- und langfristig drosseln können. Die Kooperation mit Koblenz und anderen in der Region ist dabei unabdingbar.

E-Mail: michael.stoll@rhein-zeitung.net

Offener Brief der CDU am Stadtchef Peter Labonte: Menschen erwarten Antworten auf viele Fragen

„Nach zwei Tagen der einseitigen Brückensperrung in Lahnstein herrschte ein kaum da gewesenes Unverständnis über eine offensichtlich schlecht geplante Maßnahme“, so die CDU-Fraktion in einem Brief an OB Labonte. „Die Menschen erwarten jetzt schnell Antworten. Dass die Brücke saniert werden muss sei klar, das WIE müsse aber überprüft werden.“ Auch wenn die Stadtverwaltung nicht zuständig sei, müsse sie die Themen mit den zuständigen Behördenansprechen. Die CDU erwartet Antworten auf folgende Fragen:

  • Wird bereits vor der Landesgrenze (ab Rüdesheim) auf die Problematik hingewiesen?
  • Warum muss der Schwerlastverkehr überhaupt durch Lahnstein rollen?
  • Warum kann in solchen Fällen nicht auch nachts gearbeitet werden?
  • Warum werden seitens der Polizei keine Kontrollen für nicht zulässige Fahrten durchgeführt?
  • Warum wird die Brückensperrung nicht mit einer Ampel geregelt, deren Schaltungen sich am Verkehr orientieren?
  • Ist an ein Nachtfahrverbot für Lkw gedacht?
  • Da Geschwindigkeitsbegrenzungen am Stadteingang auch vom Schwerlastverkehr an der Tagesordnung sind: wie sieht es mit Radaranlagen – vor allem nachts- aus?
  • Welche Regelungen werden ab sofort und im Hinblick auf die „richtige“ Brückensperrung bezüglich der Rettungskräfte getroffen?
  • Wie sieht es mit Parkregelungen aus, die zum Teil aufgehoben werden müssten, in der Burgstraße?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich aus der bereits abgestuften L 335? Die Straße wird am Ende der Maßnahme saniert werden müssen. Wer übernimmt die Kosten? Werden am Ende die Anlieger durch Ausbaubeiträge zur Kasse gebeten?
  • Die Rudi-Geil-Brücke ist gerade mal etwas mehr als 20 Jahre alt und nach dem Jahrhunderthochwasser 1995 komplett erneuert worden. Hält sie diesen Belastungen stand? Oder muss die Stadt nach erfolgter Hochbrückensanierung 2023 diese Brücke ebenfalls ertüchtigen? Wer kommt für die Kosten auf? kr
Meistgelesene Artikel