Kommentar: Diesen Brückenschlag zum Vorbild nehmen
Stolz können sie sein. Allesamt. Stadtarchivar Bernd Geil, Kulturmanager Walter Nouvortne, Büroleiter Winfried Ries, Thomas Seggel vom Jukz, Oberbürgermeister Peter Labonte, die fleißigen Bauhofmitarbeiter und Vereinsmenschen. Aber auch die Mitglieder der Arbeitsgruppe Stadtjubiläum – all diejenigen eben, die vor, auf und neben Bühnen und Ständen mit dafür gesorgt haben, dass Tausende Menschen unbeschwert den 50. Geburtstag der Stadt Lahnstein feiern konnten. So viele, wie am Sonntag immer wieder über die Rudi-Geil-Brücke und zurück geschlendert sind, hat man lange nicht gesehen. Die ständige Pendelei hatte Symbolcharakter für ein Fest, das ein Brückenschlag sein und die Gemeinsamkeiten zwischen Heinze und Baare aufzeigen sollte. Tenor: Wir sind ein Lahnstein!
Und natürlich drängt sich dem begeisterten Besucher die Frage auf, warum ein solches Stadtfest nicht häufiger stattfindet? Vielleicht einmal im Jahr? Oder doch nur alle zwei? Die schlechte Nachricht: Diesen Aufwand (finanziell und personell) kann die Verwaltung nicht regelmäßig schultern. Gleiches gilt für viele Ehrenamtliche, die ohnehin am Limit sind.
Die gute Nachricht aber: Dieser Brückenschlag an Pfingsten hat gezeigt, was man gemeinsam auf die Beine stellen kann. Nicht als Niederlahnsteiner, auch nicht allein als Oberlahnsteiner, sondern als Lahnsteiner. Gemeinsam ist viel mehr drin, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. Denn Fakt ist: Auch 50 Jahre nach der Zusammenführung sind längst nicht alle Brücken geschlagen. Zwei Kirmesfeste, zwei Karnevalsumzüge, zwei Kolpingsfamilien, solche Beispiele, bei denen ein Brückenschlag bis heute ausgeblieben ist, gibt es viele. Dieses tolle Fest zum 50. wäre doch eigentlich eine gute Gelegenheit, neue Brücken zu schlagen. Oder?