Nassau/Rhein-Lahn

Besuch aus Tansania: Gäste aus Mabira wurden in Nassau empfangen

Gäste aus Mabira und ihre Gastgeber des Dekanats Nassauer Land freuen sich, dass die Reise von Tansania ins Nassauer Land reibungslos klappte und auf ein ebenso informatives wie freundschaftliches Miteinander in den nächsten drei Wochen.  Foto: Dekanat Nassauer Land
Gäste aus Mabira und ihre Gastgeber des Dekanats Nassauer Land freuen sich, dass die Reise von Tansania ins Nassauer Land reibungslos klappte und auf ein ebenso informatives wie freundschaftliches Miteinander in den nächsten drei Wochen. Foto: Dekanat Nassauer Land

Nach zweitägiger Reise traf in dieser Woche eine sechsköpfige Besuchsdelegation aus Mabira, dem Partnerdistrikt des evangelischen Dekanats Nassauer Land in Tansania, in Nassau ein. Nach einer erholsamen Nacht bei den Partnerfamilien wurden sie am Mittwochvormittag von Mitgliedern des Arbeitskreises Nassau-Mabira sowie von der Vorsitzenden der Dekanatssynode Anja Beeres und Dekanin Kerstin Janott herzlich begrüßt.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

„Wir freuen uns, dass sie wieder da sind. Wir brauchen ihren Rat und ihr Wissen“, sagte Beeres. Zwei konkrete Beispiele nannte sie: die Erfahrungen der Partner, mit wenig Wasser umzugehen, das auch in Deutschland knapper wird. „Das ist ein großes Problem geworden.“ Und sie erhoffe sich Rat für den christlichen Gemeindeaufbau. „Wir werden hier immer kleiner.“ Wichtig sei ihr, aufeinander zu hören, voneinander zu lernen, aber auch miteinander gemeinsam zu feiern, sagte Beeres. Einen besonderen Dank richtete sie an alle, die sich um die Organisation der Reise und des dreiwöchigen Aufenthalts kümmer, insbesondere Berthold Krebs und Dietmar Menze.

Dekanin Kerstin Janott erinnerte an das Jesus-Wort Jesus „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt wird das Licht des Lebens haben“. „Unser Treffen ist auch ein Licht in der Welt“, so die Theologin. Sie glaube, dass diese Welt das Licht Gottes besonders nötig habe. Vor allem Begegnungen und Freundschaften in der mehr als 40-jährigen Partnerschaft seien ein großer Reichtum, der dankbar mache. Dem mit Nassaus Gemeindepfarrerin Mariesophie Magnusson gesprochenen Vater Unser folgte ein gesungenes der afrikanischen Gäste.

Dankbar für den herzlichen Empfang im Nassauer Land zeigte sich Reverent Forcus Rutaba im Namen der Delegation. „Man merkt euch an, dass ihr das mit Freude tut“, sagte der Pfarrer. „Und wir bitten sehr, dass Freundschaft und Geschwisterlichkeit von Dauer sind“, übersetzte Jörg Beyer, der an diesem Vormittag im Haus Beielstein jeden der gewechselten Sätze zwischen Suaheli und Deutsch übersetzte.

Die afrikanischen Gäste erwartet ein dichtes Programm bis zu ihrer Abreise am 25. September. Die vier Frauen und zwei Männer sind in Gastfamilien in der Rhein-Lahn-Region untergebracht. Neben dem Pfarrer und einem Landwirt ist eine Grundschullehrerin dabei, zwei Frauen, die unter anderem für die Kleinkredite-Gruppen der Partnerschaft verantwortlich sind, sowie eine Evangelistin, die Sonntagsgottesdienste leitet und als Näherin ihr Geld verdient. Zu den Themen des Austauschs gehören Land-und Forstwirtschaft, die gemeinsamen Herausforderungen der zunehmenden Trockenheit sowie der Besuch von Handwerksbetrieben. Außerdem wird erstmals das Thema Inklusion aufgegriffen.

Am Wochenende erhält die Gruppe noch Verstärkung aus Tansania vom Bischof der Karagwe-Diözese Dr. Benson Bagonza. Er wird um 11 Uhr im Nassauer Freiherr-vom-Stein-Park die Predigt des ökumenischen Gottesdienstes zum Fest der Kulturen halten. red

Partnerschaft seit 1981

Seit 1981 besteht zwischen dem Kirchendistrikt Mabira in Tansania eine Partnerschaft mit dem evangelischen Dekanat Nassau, die 2016 ins neue Dekanat Nassauer Land überging. Ihre Anfänge liegen weit zurück: Im einstigen Pfarrer der Kirchengemeinde Frücht, Rolf R. Stahl, Begründer und Motor der Partnerschaft, wuchs bereits während eines Dekanatskirchentages 1965 der Wille zur Kontaktpflege mit Christen in Afrika.

2016 wurde auf Initiative von Dietmar Menze (Nassau) ein Projekt ins Leben gerufen, das jungen Menschen eine handwerkliche Ausbildung in Mabira ermöglicht, damit diese eine Zukunfts- und Bleibeperspektive in ihrer Heimat haben. Alle zwei Jahre besuchen sich Delegationen aus Dekanat und Distrikt. red

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems
Meistgelesene Artikel