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Arnstein/Limburg

Arnsteiner Reliquie sollte Koblenzer vor Pest schützen: Schatz in Limburg zu sehen

Von Evelyn Hemmerich
Die Arnsteiner Fabianus-Reliquie war 2020 kurzzeitig in der Klosterkirche ausgestellt und ist sonst im Diözesanmuseum zu sehen.
Die Arnsteiner Fabianus-Reliquie war 2020 kurzzeitig in der Klosterkirche ausgestellt und ist sonst im Diözesanmuseum zu sehen. Foto: Ralph Jensen

Die Schädeldecke des heiligen Fabianus gilt als berühmteste Reliquie aus dem Arnsteiner Kloster. Besonders in Pestzeiten war sie das Ziel vieler Wallfahrer, die daraus den „Fabianus-Wein“ tranken. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Stück gehört zur Sammlung des Diözesanmuseums in Limburg, das nach der Corona-Pause seit Ende Juni wieder besucht werden kann.

Lesezeit: 2 Minuten
Es ist dort im Raum 7 zu sehen, der dem Thema Klöster gewidmet ist. Gaby Fischer, Vorsitzende des Vereins Freunde mittelalterlichen Kloster- und Pilgerlebens, war es gelungen, die Reliquie im vergangenen Jahr anlässlich des Tags des offenen Denkmals für einen Tag zurück nach Arnstein zu holen. Tradition hielt sich bis 1911 Doch ...
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Museumsführung widmet sich Prämonstratensern

Das Diözesanmuseum in Limburg widmet sich in einer Reihe von Führungen am Mittwoch, 4. August, 12.30 Uhr, den Prämonstratensern. Anlass ist die Gründung des Ordens vor 900 Jahren. Auch Arnstein wurde 1139 als Kloster der Prämonstratenser gegründet, als Ludwig III Graf von Arnstein in den Orden eintrat und seine Burg zum Kloster machte.

Auch zum ersten Prämonstratenserkloster im deutschsprachigen Bereich gibt es eine Beziehung in die Lahn-Region. Im Jahr 1122 übergaben Otto und Gottfried von Cappenberg ihre Burg und ihr Vermögen an den Orden zur Gründung des Klosters Cappenberg.

Nach der Säkularisation im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde es 1803 zu einer Gutsdomäne, das Abteigebäude wurde zum Schloss umgewandelt. 1816 kaufte der in Nassau geborene preußische Staatsmann Freiherr vom Stein das Anwesen und nutzte es als Altersruhesitz. Der Freiherr hatte bereits zuvor aus der Kirche des ehemaligen Prämonstratenserklosters Arnstein mittlalterliche Glasmalereien erworben, die zum Teil in seinen Nassauer Freiheitsturm eingebaut und später in seinem Alterssitz auf Cappenberg aufbewahrt wurden.

Die Glasscheiben aus dem 12. bis 16. Jahrhundert gelten als bedeutende Sammlung der frühen Glasmalerei. 20 dieser Kunstwerke sind im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster zu sehen. Als herausragend gelten die nach ihrem Urheber benannten Gerlachus-Scheiben, die aus dem Westchor der Abteikirche von Arnstein stammen und in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden.

Weitere Führungen in der Mittwochsreihe sind nach Angaben des Diösezanmuseums folgenden Themen gewidmet:

  • 11. August: Der neue Tresorraum des Museums wird vorgestellt. Er beherbergt die wertvollsten Ausstellungsstücke.
  • 18. August: Wiedersehen mit K.B. Berthold. Karl Borromäus Berthold (1889-1975) zählte zu den talentiertesten Goldschmieden des 20. Jahrhunderts und schuf zahlreiche Werke für die katholische Kirche. Zugleich hing er der rechten Ideologie der Nationalsozialisten an. 1935 kam es wegen der Nähe zum Naziregime im Bistum Limburg zum Bruch mit dem Künstler.
  • 25. August: Das Reliquienregal steht im Mittelpunkt der letzten Führung in der Mittwochsreihe.

Alle Führungen beginnen um 12.15 Uhr. crz

Infos im Internet unter www.staurothek.de

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