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Arnstein

Arnsteiner Orden muss bald aus Kloster raus: Wie konnte es dazu kommen?

Von Sabrina Rödder
Unter dem Motto „Gottes Wort leben“ kamen im Wallfahrtsjahr 2017 viele Pilger zum Kloster Arnstein an der Lahn. So auch die Schüler des Johannes-Gymnasiums Lahnstein (Foto). Ob auch 2019, nach dem Weggang des Ordens, noch Wallfahrten hierher stattfinden, steht noch nicht fest. Foto: Kloster Arnstein
Unter dem Motto „Gottes Wort leben“ kamen im Wallfahrtsjahr 2017 viele Pilger zum Kloster Arnstein an der Lahn. So auch die Schüler des Johannes-Gymnasiums Lahnstein (Foto). Ob auch 2019, nach dem Weggang des Ordens, noch Wallfahrten hierher stattfinden, steht noch nicht fest. Foto: Kloster Arnstein

Bald machen die Arnsteiner Patres ein ganzes Jahrhundert voll. Denn im Herbst 1919 übernahmen sie das Kloster an der Lahn, das von da an als eine von insgesamt vier Niederlassungen des Ordens diente. Doch pünktlich zum Jubiläum muss der Missionsorden „Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens“ die 900 Jahre alten Gemäuer verlassen.

Lesezeit: 3 Minuten
Das hat das Provinzkapitel im Oktober 2015 beschlossen. Das oberste Gremium der Deutschen Ordensprovinz begründet seine Entscheidung damit, dass die Patres, die zurzeit noch hier leben, immer älter werden. Gleichzeitig fehlt Nachwuchs. Das ist laut Ökonom Bernhard Bornefeld und Superior Benno Schmitz so ziemlich der einzige Grund. Wenn zehn weitere Patres, ...
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Wo die Jugend zusammenkommt

Eines der vier Standbeine des Arnsteiner Ordens ist die Jugendbegegnungsstätte (JBS). Seit 1970 wird diese im großen Stil betrieben, praktisch, seitdem die Landwirtschaft im Kloster eingestellt wurde. Räume wurden saniert und konnten von da an als Schlaf-, Essens- und Gruppenräume genutzt werden. Kommunionskinder, Messdiener und Firmlinge kommen seit fast 50 Jahren regelmäßig ins Kloster, um an einem Programm teilzunehmen und Unterricht durchzuführen.

Seit einigen Jahren besuchen auch evangelische Gruppen und Familien von Enkel bis Opa das Kloster. Aber auch Musikkapellen kommen zum Proben. Die JBS läuft also das ganze Jahr über gut, finden Schmitz und Bornefeld, sodass es seit 2015 sogar eine hauptamtliche Mitarbeiterin gibt, die die JBS in Zusammenarbeit mit zwei Patres leitet. Ob und wie es mit der JBS weitergeht, steht noch nicht fest, sagen Schmitz und Bornefeld. Bevor die JBS eingerichtet wurde, gab es einen Vorläufer, sagen die Patres, eine Art Landschulheim für Schulklassen.

Bei einem Rundgang erklären die Patres zudem, was es überhaupt bedeutet, ein Pater zu sein beziehungsweise in einem Kloster zu leben. Dieses Thema interessiert laut Superior Benno Schmitz viele Kinder. „Von dem Zölibat, einem ehelosen Leben, haben die meisten von ihnen schon gehört. Aber dass wir auch freiwillig auf Geld verzichten, wissen viele nicht.“ In der heutigen Küche der Jugendbegegnungsstätte war damals übrigens der Schweinestall. Bernhard Bornefeld meint dazu: „Da passt es, wenn ich zu den Gruppen sage, die hier kochen: ,Hier sieht es ja aus wie im Schweinestall'“, erklärt der Ökonom und muss grinsen. srö

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