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VG Loreley

Alle unter einem Dach? Tourismus an der Loreley soll schlagkräftiger werden

Von Markus Eschenauer
Tourismus: Alle unter einem Dach? Foto: Markus Eschenauer

Mit der Loreley Tourismus- und Betriebsgesellschaft soll der Tourismus in der Verbandsgemeinde (VG) professioneller aufgestellt werden. Das machte Bürgermeister Werner Groß, auch Vorsitzender des Vereins Loreley-Touristik, bei der jüngsten Mitgliederversammlung im Besucherzentrum noch einmal deutlich. Er gebrauchte das Bild eines überspannenden Sonnenschirms, unter dem alle touristischen Akteure vereint sind. Aber was bedeutet das konkret?

Lesezeit: 3 Minuten
Eine Neukonzeption der Tourismusstrukturen kommt nicht überraschend, sondern ist seit der Fusion der beiden Verbandsgemeinden Braubach und Loreley im Jahr 2012 Thema. Mit der Umgestaltung des Plateaus und der Bundesgartenschau 2029 wird es noch notwendiger, eine, wie Groß es nennt, „schlagkräftige Tourismusorganisation“ zu etablieren. Die künftige Tourismus-GmbH soll die Wahrnehmung ...
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Streit um die Bühnenpacht: Nur vier Konzerte in der Saison 2020

Ein juristischer Streit gefährdet die Zukunft der traditionsreichen Loreley-Bühne – schon in diesem Sommer erklingen dort deutlich weniger Konzerte. Nur die Rockband Die Toten Hosen (26. August), der Schlagersänger Roland Kaiser (21. August) und zwei weitere Events sind laut dem Pächter Ulrich Lautenschläger 2020 auf dem Felsplateau hoch über dem Rhein geplant.

„Früher waren es 14 bis 18 Veranstaltungen pro Jahr. Jetzt fehlt uns die Planungssicherheit“, erklärt der Chef der Loreley Venue Management GmbH gegenüber der Deutschen Presseagentur. Mit „früher“ geht Lautenschläger allerdings etliche Jahre zurück, denn zweistellig war das Programm in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr. Gleichwohl sind vier Auftritte ein absoluter Tiefpunkt für die geschichtsträchtige Bühne. Hintergrund ist ein Streit um die Pacht für die Kleinstadt St. Goarshausen.

Lautenschläger hat die Zahlungen nach eigener Aussage in den vergangenen drei Jahren um insgesamt rund 180.000 Euro gekürzt. Die Renovierung der denkmalgeschützten Freilichtbühne aus der NS-Zeit sei 2016 und 2017 in Verantwortung der Stadt St. Goarshausen großteils mangelhaft geplant und ausgeführt worden. Der zweite Bauabschnitt sei auf unbestimmte Zeit verschoben worden. „Bis heute sind unsere Verwaltung und unsere Künstlergarderoben in uralten Containern untergebracht“, kritisiert Lautenschläger. Dabei habe seine Firma selbst mehrere Hunderttausend Euro investiert.

Die Beigeordnete von St. Goarshausen, Anna Maria Weisbrod, sagt, die Stadt habe die Loreley Venue Management GmbH wegen der ausstehenden Pacht verklagt. Die von Lautenschläger angeführten Baumängel würden von Behörden geprüft. Die Zahl von Konzerten sei nun zu gering. Laut Lautenschläger hat die Stadt ihm eine Kündigung für November 2020 angedroht. Weisbrod will sich dazu nicht äußern – der Rechtsstreit sei im nicht öffentlichen Teil einer Stadtratssitzung erörtert worden.

Lautenschläger sagt, eine vom Landgericht Koblenz vorgeschlagene Mediation habe die Stadt vorschnell für gescheitert erklärt. „Bei einer Kündigung würden wir mit einer einstweiligen Verfügung und einer Kündigungsgegenklage antworten“, sagt der Konzertveranstalter. „Das könnte sich dann über Jahre hinziehen.“

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