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Bell/Rheinböllen

Tierparks im Hunsrück geht es noch zu gut: Finanzielle Hilfe gibt es erst bei existenzbedrohendem Liquiditätsengpass

Von Volker Boch
Nur Besucher durften dies nicht erleben.
Nur Besucher durften dies nicht erleben. Foto: Kristof Fröhlich

Die Situation in den Tierparks Bell und Rheinböllen ist idyllisch: Schnee hat die weitläufigen Anlagen eingepudert, es ist ein schöner Anblick. Aber der Schein trügt: Die Parks sind geschlossen, Gäste dürfen nicht kommen – und die wirtschaftliche Situation spitzt sich zu. Während im Zoo Neuwied ein Rettungskommando auf den Weg gebracht wurde, schauen die Parks im Hunsrück weiterhin in die Röhre.

Lesezeit: 5 Minuten
Seit Wochen hoffen die Betreiber der Tierparks im Kreis darauf, dass sich die Zahl der Infektionen in Rheinland-Pfalz verbessert – denn dies ist ihre einzige Perspektive für eine Wiedereröffnung. „Das Wichtigste ist, dass die Anzahl von neuen Infektionen sinkt“, sagt Kristof Fröhlich vom Rheinböllener Tierpark. Erst dann, wenn sich die ...
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Die Futterhilfen des Landes erreichen längst nicht jeden Tierpark

„Das Umweltministerium hat seine Unterstützung von Not leidenden Tierheimen, Zoos und vergleichbaren Einrichtungen bis zum 30. Juni 2021 verlängert“, heißt es in einer Mitteilung der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei am Montag, die sich mit der Rettung des Zoos in Neuwied befasste. Weiter wurde die seit Januar im Amt befindliche Umweltministerin Anne Spiegel zitiert: „Mit unserem Nothilfeprogramm helfen wir schnell und unbürokratisch, damit die Einrichtungen die stark angespannte Situation meistern können.

In einem Brief an die Einrichtungen im Land habe ich auf diese Unterstützung hingewiesen, damit die verfügbare finanzielle Unterstützung auch abgerufen wird. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, mit der Corona-Futterhilfe alle Zoos, Tierheime und vergleichbare Einrichtungen im Land zu unterstützen.“ Zu den Grundlagen des Programms hieß es: „Mit der Corona-Futterhilfe können bis zu 80 Prozent der während der Schließungstage angefallenen Futter- und Tierarztkosten ersetzt werden.“

In der Praxis ist es mit dem „Ersetzen“ dieser anfallenden Kosten durch das Land dann aber doch nicht so „leicht“, wie es klingt. Bereits vor Monaten haben sich Tierparks im Land vergeblich um die vom Umweltministerium skizzierte Hilfe bemüht, darunter die beiden Tierparks in Bell und Rheinböllen. Sie erledigten den offensichtlich wohl doch großen bürokratischen Aufwand der Antragstellung, scheiterten dann aber. Denn: Es ging ihnen schlicht noch nicht schlecht genug. Die Kriterien des Hilfsprogramms wurden zwischenzeitlich so zugeschnitten, dass die beiden Parks, welche die Hilfe bei Futter- und Tierarztkosten beanspruchen wollten, nichts bekommen konnten. Die Mitteilung der Staatskanzlei macht deutlich, dass in vielen Fällen die Wirtschaftslage der Antragsteller noch nicht existenzbedrohend genug gewesen sein dürfte. Schließlich wurde bislang gerade einmal ein Sechstel der Mittel abgerufen: „Insgesamt stehen bis zu eine Million Euro für die mehr als 80 Tierheime und fast 30 Zoos zur Verfügung. Davon hat das Ministerium bisher rund 167.000 Euro an Tierheime, Zoos und vergleichbare Einrichtungen ausgezahlt.“

Von unserem Chefreporter Volker Boch

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