Weg für eine beständige Arbeit ist geebnet: Volker Boch zum Modell der Diakonie Hunsrück
Geld gut anzulegen, das ist gegenwärtig eine echte Herausforderung. Damit ist allerdings nicht das Ansinnen gemeint, aus privaten Rücklagen noch mehr zu machen, sondern das Dilemma, in dem sich viele, letztlich wohl alle gemeinnützigen Stiftungen befinden. Denn Ziel einer Stiftung ist es, mit den Kapitalerlösen Gutes zu finanzieren – ohne dabei das Stammkapital anfassen zu müssen. Letzteres allerdings gerät zunehmend zu einer Quadratur des Kreises.
Denn Zinsen sind derzeit ein hübscher Teil der Banken und Finanzhistorie. Stiftungen haben wie auch andere Anleger das Problem, das die Entwicklungen auf dem Finanzmarkt die ursprüngliche Idee von Rücklagen eher konterkarieren als befördern. Dazu kommt in der Praxis die immer größer werdende Herausforderung, dass das Stiftungskapital nicht angerührt werden darf und Stiftungen trotz Niedrigzinslage aktiv bleiben möchten.
Die Stiftung Diakonie Hunsrück hat bei ihrer Gründung vor gut zwei Jahren einen etwas anderen Weg gewählt und firmiert als Gebrauchsstiftung. So darf sie jedes Jahr einen gewissen Teil ihres Kapitals für gute Zwecke verbrauchen. Damit ist die Stiftung auch dann handlungsfähig, wenn die Lage auf dem Kapitalmarkt weiterhin angespannt bleibt. Zudem hat die junge Hunsrücker Stiftung den jährlichen Maximalbetrag für Förderungen auf 50.000 Euro begrenzt. Damit wird reguliert, dass sich die jährlichen Ausgaben in einem überschaubaren Rahmen bewegen und die Stiftung auch bei anhaltend schlechter Ertragslage dauerhaft handlungsfähig bleibt. Damit wurde der Weg für eine dauerhafte und Sinn stiftende diakonische Förderarbeit geebnet.