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Ober Kostenz/Kirchberg

Spannender Fund der 1980er-Jahre: Stammen uralte Fliesen aus Kirchbergs Michaeliskirche?

Von Charlotte Krämer-Schick
Insgesamt fünf der Bodenplatten sind noch in Gänze erhalten.
Insgesamt fünf der Bodenplatten sind noch in Gänze erhalten. Foto: Werner Dupuis

Für Schlagzeilen sorgte vergangene Woche der Fund einer verschütteten Burgkapelle auf dem Gelände der Burg Sterrenberg bei Kamp-Bornhofen. Bei den Ausgrabungen der Kapelle, die vermutlich aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt, wurden in einer halbrunden Apsis auch Bodenfliesen entdeckt. Form und Gestaltung dieser Fliesen erinnerten Hildegard Engelmann aus Ober Kostenz an einen ähnlichen Fund aus den 1980er-Jahren.

Lesezeit: 4 Minuten
Bei Renovierungsarbeiten im sogenannten Gasse-Haus, dem Haus Nummer 7 am Kirchberger Marktplatz, stolperten ihr Mann Hartmut Engelmann und Heinrich Eisel über massenhafte Reste solcher Fliesen. Inmitten des Schutts sollten sie aber auch noch komplett erhaltene Exemplare finden. Wie alt ihr Fund tatsächlich ist, konnten beide damals noch nicht ahnen. „Eigentlich war ...
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Gotteshaus ist die älteste Kirche des Hunsrücks

Die Pfarrkirche St. Michael in Kirchberg kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Sie ist die älteste Kirche des Hunsrücks.

Denn Grabungen Ende der 1960er-Jahre hatten ergeben, dass die heutige spätgotische Hallenkirche über drei steinerne Vorgängerbauten verfügt.

Die erste, rechteckige und recht kleine Kirche stammt aus der Zeit um das Jahr 700. 150 Jahre später wurde dieser Bau in seiner Größe verdoppelt und um eine Taufanlage und eine Empore erweitert. Im Jahr 1050 hat man die Kirche dann zu einer dreischiffigen Basilika mit halbkreisförmiger Apsis umgebaut. Der heutige Kirchturm wurde nach 1200 auf dem Untergeschoss dieser Basilika errichtet und in den darauf folgenden Jahren immer wieder erhöht. Der Chor, das Langhaus und das Portal entstanden im 15. Jahrhundert.

Die Fundamente der Vorgängerbauten unter dem Kirchenboden wurden teilweise freigelegt. Sie können nach Absprache besichtigt werden. Zu den ältesten, noch erhaltenen Teilen der Michaeliskirche gehören der Turm auf der Südwestseite aus dem 11. Jahrhundert, der 43 Meter hohe Kirchturm an der Westfassade sowie Chor, Langhaus und Portal aus dem 15. Jahrhundert. Aus dieser Bauphase könnten die Bodenfliesen stammen, die Hartmut Engelmann und Heinrich Eisel im „Gasse-Haus“ am Kirchberger Marktplatz entdeckten. Ein Teil der Fliesen ist vermutlich in der gleichen Werkstatt entstanden, in der auch Bodenbeläge für die Schmidtburg hergestellt wurden.

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