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Boppard/Brüssel

Norbert Neuser blickt mit Sorge nach Afrika: Menschen haben Angst, dass sie verhungern

Von Volker Boch
Ein Bild aus einer zurückliegenden Zeit: Als Norbert Neuser diese Kinder in einer Schule in einem Slum der kenianischen Stadt Eldoret besuchte, war von der Corona-Krise keine Spur. „In der Zwischenzeit sind alle Schulen geschlossen, und die Kinder müssen in ihren armseligen Hütten bleiben“, sagt er.  Foto: Privat
Ein Bild aus einer zurückliegenden Zeit: Als Norbert Neuser diese Kinder in einer Schule in einem Slum der kenianischen Stadt Eldoret besuchte, war von der Corona-Krise keine Spur. „In der Zwischenzeit sind alle Schulen geschlossen, und die Kinder müssen in ihren armseligen Hütten bleiben“, sagt er. Foto: Privat

Das Homeoffice macht auch vor der internationalen Politik nicht halt. Spätestens seit Mitte März ist die Arbeit des Bopparder Europa-Abgeordneten Norbert Neuser völlig verändert. Seit 15. März war der EU-Abgeordnete nicht mehr in Brüssel, seitdem arbeitet er ebenso wie seine Mitarbeiter von zu Hause aus. Aber nicht nur das Sitzungs- und Arbeitsleben des SPD-Politikers hat sich kolossal verschoben, sondern auch der Blick auf die globale Gesamtsituation.

Lesezeit: 4 Minuten
Während in Europa die individuelle Angst vor einer Erkrankung und vor den wirtschaftlichen Folgen in der Gesellschaft vorherrscht, geht es in anderen Teilen der Welt um das nackte Überleben. „In Teilen von Afrika haben die Menschen keine Angst vor dem Virus, sondern davor, dass sie verhungern“, sagt der Politiker, der ...
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Mehr als 800 Millionen Menschen leiden an Hunger – Coronavirus versteckt Probleme

Der Bopparder SPD-Europa-Abgeordnete Norbert Neuser weist mit Blick auf die Situation nicht nur in Afrika auf die in Brüssel eintreffenden Berichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) und des UN World Food Programme (WFP) hin, die durchweg dramatisch sind.

„Der aktuelle globale Bericht über Nahrungsmittelkrisen zeigt auf, dass derzeit mehr als 800 Millionen Menschen weltweit chronischen Hunger leiden. Weitere 135 Millionen Menschen haben so wenig Nahrung, dass sie an der Schwelle des Verhungerns stehen. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat zudem ermittelt, dass als Folge der Corona-Krise, beispielsweise, weil Lieferketten zusammenbrechen oder Menschen nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen können, weitere 130 Millionen Menschen bis Ende 2020 an die Grenze des Verhungerns kommen könnten. Das sind mehr als eine Milliarde Menschen, die Hunger leiden, von denen 265 Millionen verhungern könnten.“ Als Berichterstatter im Europäischen Parlament für humanitäre Hilfe erklärt Neuser weiter: „Gerade in diesem Jahr ist Hunger durch die Dürre- und Flutereignisse ein besonderes Problem, und darüber hinaus bedroht die sich immer weiter verbreitende Heuschreckenplage in Ostafrika die Situation. Die Corona-Krise kommt verschärfend hinzu. Wir müssen diesen Problemen dringend mehr Aufmerksamkeit schenken und sollten dem Kampf gegen Hunger und gegen das Verhungern viel mehr Bedeutung einräumen.“

Aktuell rufen verschiedene Hilfsorganisationen zu Spenden für hungernde Menschen auf. Insbesondere in Afrika sind viele Menschen bedroht.

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