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Bundenbach

Neues Buch gibt Einblick in die faszinierende Geschichte des Hunsrückschiefers

Von Werner Dupuis
Experte Wouter Südkamp stellt an diesem Sonntag im Simmerner Hunsrück-Museum sein neues Buch über den Hunsrückschiefer vor.
Experte Wouter Südkamp stellt an diesem Sonntag im Simmerner Hunsrück-Museum sein neues Buch über den Hunsrückschiefer vor. Foto: Werner Dupuis

Unvorstellbare 400 Millionen Jahre sind die Fische, Seesterne und Pflanzen alt, die im Hunsrückschiefer als Versteinerungen konserviert wurden. Die Kaisergrube in Gemünden oder die Abbaustätten und Schieferhalden rund um Bundenbach und Altlay gehören zu den weltweit herausragenden Fundstellen von Fossilien dieses Erdzeitalters. Es ist ein einzigartiges erdgeschichtliches „Archiv“, das es Wissenschaftlern ermöglicht, die Entwicklung des Lebens auf unserer Erde zu rekonstruieren.

Lesezeit: 2 Minuten
In allen bedeutenden naturgeschichtlichen Museen der Welt sind Fossilien aus dem Hunsrückschiefer vertreten. Wouter Südkamp aus Bundenbach hat dazu ein Buch geschrieben, das einen tiefen Einblick gibt in die Welt vor Jahrmillionen. Im Hunsrück-Museum in Simmern wird es am Sonntag, 16. Juli, um 11.30 Uhr vorgestellt. Hunsrücker Fossilien sind in allen ...
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Schiefer hat viel Potenzial, das ungenutzt ist

Werner Dupuis über Verschwendung heimischer Ressourcen

Der rund 400 Millionen Jahre alte Hunsrückschiefer gehört zu den weltweit herausragenden Fundstellen von Fossilien aus dem erdgeschichtlichen Zeitalter des Devons. In allen bedeutenden naturgeschichtlichen Sammlungen und Museen rund um den Globus gehören Versteinerungen aus den Gruben und Abraumhalden rund um Gemünden und Bundenbach zu den Glanzstücken und dokumentieren bis ins feinste Detail die Vielfalt des Lebens in den Meeren vor unvorstellbar langer Zeit.

Doch wer sich im Hunsrück, der Heimat der Versteinerungen, auf die Suche macht, hat es schwer, fündig zu werden. Zum Beispiel in Gemünden: Die Kaisergrube am Rand des Ortes gehört zu den renommiertesten Fundstätten im Devon. Die Wege in das Gelände sind mittlerweile zugewachsen, nur geländegängige Besucher gelangen auf das Plateau der riesigen Abraumhalde. Hier waren schon die Römer tätig. Die Zugänge zu den ehemaligen Stollen sind verrammelt. Nur der Blick auf Gemünden, früher einmal Perle des Hunsrücks genannt, entschädigt für die Mühen, die man auf sich nimmt, um hierher zu gelangen. Nichts erinnert an Drepanaspis Gemuendensis, den legendären Panzerfisch, der hier versteinert und für alle Zeiten konserviert gefunden wurde.

Etwas mehr Glück haben Fossilienfreunde im Hunsrück-Museum in Simmern. Dort befindet sich eine recht große Sammlung, die aus Platz- und Personalmangel aber nur schemenhaft präsentiert wird. Noch ergiebiger ist die Situation in Bundenbach. Im Besucherbergewerk Herrenberg erleben unter Tage Interessierte eindrucksvoll die harte Arbeit des Bergmannes. Ihnen erschließt sich hier auch die Welt der Fossilien aus grauer Vorzeit. Unter fachkundiger Anleitung können Sammler in Kursen mit der Kunst des Präparierens von Versteinerungen vertraut machen.

Doch das täuscht alles nicht darüber hinweg, dass der fossile Schatz im Hunsrück selbst, dort wo die Fundstätten sind, als Attraktion – gleichwohl für Einheimische als auch für Touristen – noch nicht gehoben ist. Niemand scheint sich wirklich dafür zu interessieren.

Dabei müssten sich Kommunalpolitiker, Touristiker und Strukturverbesserer nach solch einer Attraktion mit dem begehrten Prädikat des Alleinstellungsmerkmals die Finger lecken. In einem Schieferzentrum müsste alles gebündelt werden. Die brachliegende Kaisergrube wäre der ideale Standort dafür.

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