Hat Sandra Porz vorschnell hingeschmissen? Immerhin trauern ihr sämtliche Gesprächspartner, mit denen unsere Zeitung am Montag und Dienstag gesprochen haben, nach, loben ihr Potenzial und betonen, sie sei die richtige Frau für die Zukunft der Kreis-SPD gewesen. Aber ihre Kraft schien nach Monaten des internen Streits aufgebraucht.
Der Unmut einiger Gesprächspartner richtete sich zwischen den Zeilen vielmehr gegen den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Michael Maurer. Sandra Porz habe sich zu sehr von Michael Maurer beeinflussen lassen, lautete der Tenor. Doch Porz zeigt sich loyal gegenüber dem Kreistagsfraktionschef: „Die haben gemerkt, dass sie mich nicht in die Gruppe reinkriegen, die ständig gegen Michael Maurer hetzt, um ihn zu isolieren.“
Der SPD-Fraktionschef dürfte nach all den Ereignissen der vergangenen Wochen ebenfalls angeschlagen sein und innerhalb der Kreistagsfraktion an Rückhalt verloren haben.
Letztendlich geht es jetzt darum, die tiefen Gräben zwischen den streitenden Gruppierungen zuzuschütten. Der Kreis-SPD muss es schleunigst gelingen, wieder als starke Kraft in der Kreispolitik auftreten zu können. Darüber dürften sich bereits jetzt alle Genossen einig sein. Sie müssen nur noch einen Weg dorthin finden.