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Simmern

Nach filmreifer Debatte: Edgar-Reitz-Museum in Simmern kann kommen

Von Volker Boch
Just als die teuren Pflasterarbeiten vor den Fenstern des Hauses Ziegelmayer auf vollen Touren liefen, diskutierte der Stadtrat, ob er Geld für die Installation eines Museums in der rückseitig gelegenen Werkstatt des Hauses ausgeben möchte. Dort soll durch eine Sanierung Platz für die Erinnerung an die „Heimat“ entstehen.  Foto: Werner Dupuis
Just als die teuren Pflasterarbeiten vor den Fenstern des Hauses Ziegelmayer auf vollen Touren liefen, diskutierte der Stadtrat, ob er Geld für die Installation eines Museums in der rückseitig gelegenen Werkstatt des Hauses ausgeben möchte. Dort soll durch eine Sanierung Platz für die Erinnerung an die „Heimat“ entstehen. Foto: Werner Dupuis

Die Kreis- und Filmstadt Simmern schafft Platz für ein Edgar-Reitz-Museum. Der Raum ist bereits vorhanden, nur umgebaut werden muss in der Werkstatt des ehemaligen Hauses Ziegelmayer noch entsprechend, damit das Museum an den Start gehen kann. Dafür machte der Stadtrat nach kontroverser Diskussion und einigem Knirschen im Gebälk den Weg frei.

Lesezeit: 5 Minuten
Dem „Heimat“-Erfinder und -regisseur Edgar Reitz, der Ehrenbürger der Stadt ist, wollte der Rat dann doch keine Absage erteilen – zumal die Gesamtkosten bei „nur“ 220.000 Euro abzüglich möglicher Fördergelder liegen. Manchmal helfen einfach klare Worte. Gesprochen wurden sie in diesem Fall von Fritz Schellack, der als Direktor des Hunsrück-Museums ...
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Ausstellung: Haus der Geschichte würdigt Bestand des Hunsrück-Museums

Parallel zur Diskussion, ob die Werkstatt des Hauses Ziegelmayer Heimat für die „Heimat“ werden soll, erreichte das Hunsrück-Museum eine Anfrage der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Stiftung bereitet demnach eine Wechselausstellung zum Thema „Heimat“ vor. Diese will man ab November 2021 im Haus der Geschichte in Bonn und im Nachgang im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig präsentieren.

Thematisiert werden soll darin als ein Schwerpunkt die Auseinandersetzung mit dem Begriff und dem Verständnis von „Heimat“ seit 1945 sowie der Bedeutungswandel seit dem 19. Jahrhundert. In einem Anschreiben der Stiftung heißt es weiter: „Im Zusammenhang mit der genannten Ausstellung spielt natürlich auch die legendäre Fernsehserie ,Heimat’ von Edgar Reitz eine wichtige Rolle. Reitz gibt mit seiner autobiografisch inspirierten Geschichte ein Beispiel für einen neuen, realitätsnahen Umgang mit Heimaterfahrungen und begeistert damit nicht nur Millionen Zuschauer, sondern ist auch beispielgebend für andere Regisseure und Autoren. Das Hunsrückmuseum besitzt nach meiner Kenntnis einen größeren Bestand an Requisiten, Dokumenten und Fotos zur Fernsehserie ,Heimat’. Gern würden wir einige visuell attraktive wie aussagekräftige Objekte zu ,Heimat’ auch in der genannten Ausstellung zeigen.“ Diese Würdigung der Museumsarbeit, das Interesse eines höchst renommierten Hauses und das tiefere Verständnis der Reitz’schen „Heimat“ zeitgleich zur Diskussion im Stadtrat zeugte von einer gewissen inhaltlichen Kontroverse.

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