Kauf lokal“, lautet das Gebot der Stunde mehr denn je. Als das Modehaus Messerich Anfang April Insolvenz anmeldete, reagierten viele Menschen in der Region bestürzt. Vielleicht kann man sogar so weit gehen und mutmaßen, dass es zu dem Zeitpunkt vielen Menschen erstmals dämmerte, dass die Corona-Krise nicht nur eine massive gesundheitliche, sondern auch eine ebenso starke wirtschaftliche Bedrohung darstellt. Nun geht es also weiter mit dem Modehaus in Simmern. Eine gute Nachricht in einer Zeit, in der zu befürchten ist, dass es einen „heißen Herbst“ geben könnte. Nicht weil uns nach wie vor eine „zweite Welle“ droht, sondern weil zahlreiche heimische Unternehmen, die wie Messerich durch die Krise in Schieflage geraten sind, den Kampf ums Überleben verlieren könnten. Immerhin muss man bedenken, dass Messerich ja beileibe kein Unternehmen war und ist, bei dem man finanzielle Schwierigkeiten vermuten konnte. Dass es nun bei dem Familienunternehmen weitergehen kann, ist auch darauf zurückzuführen, dass es auf soliden Füßen stand. Jeanette Lüpkemann betont, wie wichtig es gewesen sei, dass die Geschäfte Ende April wieder öffnen durften. Dabei war es schwer genug, die Verkaufsfläche auf die vorgeschriebenen 800 Quadratmeter zu reduzieren. Das bedeutete ein Wochenende Umräumarbeiten. „Aber wir haben diesen Umsatz gebraucht“, betont die neue Geschäftsführerin des Textilgeschäfts. Die Kunden kehrten zurück und bescherten wenigstens ein bisschen Umsatz. Und darauf sind alle Geschäfte in der Region dringend angewiesen. Wem daran gelegen ist, dass die heimischen Einzelhändler die Corona-Krise überstehen, sollte sich mehr denn je an die Devise „Kauf lokal“ halten.