Höchst inkonsequent war das Verhalten der CDU-Fraktion im Simmerner Stadtrat und anschließend im VG-Rat. Mittwochs im Stadtrat gegen die Arbeit der Verbandsgemeinde wettern und tags darauf im VG-Rat die zuvor im Stadtrat so breit ausgewalzten Themen überhaupt nicht anschneiden, das passt nicht zusammen.
Die Zuhörer erlebten in einer fast drei Stunden währenden öffentlichen Stadtratssitzung einen Fraktionschef, der sich, mal als Solist, mal im Schulterschluss mit Ratskollegen, leidenschaftlich insbesondere mit dem Stadtchef anlegte. Tags darauf dauerte die Zusammenkunft des VG-Rats dann nur etwas über 30 Minuten, ohne dass ein Wort zu diesen Themen fiel. Auf Stadtebene diskutierte die CDU-Fraktion um Thomas Klemm das Thema Abwassersammler so heiß, dass Niedrigwasser drohte im Simmerbach und Bürgermeister Andreas Nikolay sich dazu veranlasst sah, die Abstimmung zu vertagen. Er befürchtete ganz offensichtlich, dass „seine“ CDU dafür sorgen würde, dass die Verlegung des Abwassersammlers scheitert. Erwartete Folge: Der Sammler bliebe im Bachbett, und der Simmerbach im Gerbereiareal würde nicht so hübsch ausgestaltet und renaturiert, wie es Stadt- und VG-Rat im Juni 2018 beschlossen haben.
Warum hier energisch dafür gestritten wurde, Geld zu sparen und beim Radweg innig darum gerungen wurde, es schnellstmöglich für ein Provisorium auszugeben, kann nur die CDU beantworten. Vor allem auch die Frage, wie das Scheppern im Stadtrat und das Schweigen im VG-Rat zusammenpasst. Was die CDU da im Schilda führte, kann sie dem Wähler bis zum 26. Mai vielleicht noch schildern.
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