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Sargenroth

Jugendherberge Sargenroth: Auch nach der Corona-Krise keine Zukunft für das Haus

Von Thomas Torkler
Die Jugendherberge Sargenroth ist und bleibt geschlossen.  Foto: W. Dupuis
Die Jugendherberge Sargenroth ist und bleibt geschlossen. Foto: W. Dupuis

Die Jugendherberge Sargenroth hat keine Zukunft mehr. Wie alle Häuser seiner Art wurde auch dieses vor dem Hintergrund der Corona-Krise geschlossen. Im Gegensatz zu anderen Jugendherbergen im Land wird die Einrichtung in Sargenroth aber nach der Krise nicht mehr geöffnet. Die Mitarbeiter haben heute vor einer Woche ihre Kündigung erhalten.

Lesezeit: 4 Minuten
Auf Anfrage unserer Zeitung teilt Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender von „Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland“ (Mainz) mit: „Aktuell ist die Situation so, dass alle Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland geschlossen sind. Die aktuelle Situation stürzt die Jugendherbergen in eine schwere Krise. Die Null-Belegung führt zum kompletten Wegfall unseres ...
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Kommentar: Für Tourismus von besonderer Bedeutung

Thomas Torkler zur Schließung der Jugendherberge

Die Jugendherberge ist seit mehr als 50 Jahren eine Institution in Sargenroth. Jetzt droht ihr das Ende. Der Dachverband der Jugendherbergen sieht angesichts der Corona-Krise keine andere Möglichkeit, als insgesamt sechs Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz zu schließen, obwohl der Verband nach eigenen Angaben alle Einsparungsmöglichkeiten inklusive Kurzarbeit ausgeschöpft hat. Und selbst durch die geplanten Schließungen dürfte es für die Jugendherbergen schwer werden, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Das trifft aber auf viele Branchen zu. Wenn das „normale“ Leben irgendwann wieder möglich wird, kann nicht einfach ein Schalter umgelegt werden, und alles läuft wieder wie gehabt. Bei den Jugendherbergen im Land ist die Lage deswegen besonders brisant, weil es erst einmal keine Klassenfahrten mehr geben wird – eine der Haupteinnahmequellen.

Ob es gelingt, wie Landtagsvizepräsident Hans-Josef Bracht bei der Landesregierung angefragt hat, eine Unterstützung für die durch Corona gebeutelten Jugendherbergen zu ermöglichen, ist fraglich. Aber es wäre wünschenswert, denn die Jugendherbergen sind ein wichtiges Standbein des Fremdenverkehrs in unserer Region. Das beweisen die guten Auslastungen der Betten. Dass die Herberge in Sargenroth nun trotz einer Top-Lage am Rande des Soonwalds, trotz ihrer Einbindung in den Naturpark und trotz zahlreicher Aktivitäten für Jugendliche aus sozialen Brennpunkten, trotz ihrer Wald-Aktivitäten sowie bester Auslastung zu den Verlierern gehören soll, „nur“ weil es hier einen Sanierungsstau gibt, ist schwer zu verstehen. Aber es steht zu befürchten, dass die Corona-Krise uns noch weitaus unverständlichere Entwicklungen bescheren wird. Es geht bei den Jugendherbergen nicht „nur“ um Arbeitsplätze, die in allen Branchen mit Finanzhilfen der öffentlichen Hand erhalten werden müssen. Jugendherbergen sind Teil unserer Kultur und von besonderer Bedeutung für den Tourismus. Würde diese kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit wegbrechen, hätte dies Folgen für viele Unternehmen, die vom Fremdenverkehr abhängig sind. Nach der Krise werden Menschen ohnehin erst einmal weniger verreisen, vor allem jene mit kleinem Budget. Ohne Jugendherbergen bleiben diese erst recht daheim.

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