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Rhein-Hunsrück

Getreideernte leicht unter dem Durchschnitt – Winzer erwarten guten Jahrgang

Von Werner Dupuis
Der Mais ist mit der Trockenheit noch am besten zurechtgekommen. Als Futterpflanze dürfte er vielen Milchviehbetrieben über den Winter helfen, sagt Bauernverbandsvorsitzender Bastian Faust.
Der Mais ist mit der Trockenheit noch am besten zurechtgekommen. Als Futterpflanze dürfte er vielen Milchviehbetrieben über den Winter helfen, sagt Bauernverbandsvorsitzender Bastian Faust. Foto: Werner Dupuis

Im Gegensatz zu vielen von der lang anhaltenden Trockenheit betroffenen Berufskollegen in anderen Regionen Deutschlands sind die meisten Landwirte im Hunsrück und auf den Rheinhöhen zufrieden mit der diesjährigen Getreideernte. Leicht unter dem Durchschnitt, lautet die Bilanz von Bastian Faust, dem Kreisvorsitzenden des Bauern- und Winzerverbandes Rhein-Hunsrück. Als Praktiker steht er selbst an der „Front“. Auf seinem Hof in Niederweiler bewirtschaftet er rund 300 Hektar Land, in seinem Stall stehen 200 Milchkühe.

Lesezeit: 3 Minuten
Problematisch seien allerdings die recht unterschiedlichen Regenmengen – selbst innerhalb von einzelnen Gemarkungen – in diesem Jahr gewesen, schränkt Faust das positive Bild ein. Während bei ihm in Niederweiler es in Strömen goss, sei beispielsweise wenige Kilometer weiter, im Regenschatten des Soonwalds, häufig kein Tropfen mehr gefallen. Schwierig sei die ...
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Die Landwirtschaft im Rhein-Hunsrück-Kreis in Zahlen

Auf 23.892 Hektar wurden laut Statistik der Kreisverwaltung Rhein- Hunsrück 2020 folgende Kulturpflanzen angebaut:

Winterweizen 6603 ha, Wintergerste 5163 ha, Sommergerste 4061 ha, Winterraps 5281 ha, Triticale 1246 ha, Mais 1179 ha, Erbsen 359 ha. Dazu kommen noch 546 Hektar umgewandelte Ackerflächen zu Wiesen, die wieder als Acker genutzt werden können, und 11.327 Grünland, das dem Umbruchverbot unterliegt. wd

Werner Dupuis zu Landwirtschaft und Billigfleisch

Bauern öffnen ihre Höfe und gewinnen Image

Felder und Wiesen, sehr viel Wald, eine Fülle an kleinen, recht unterschiedlichen Dörfern und eine gute Handvoll kleiner Städte, diese Mischung prägt das Bild des Rhein-Hunsrück-Kreises. Ein schönes Land, das der Mehrzahl seiner mehr als 100.000 Einwohner eine lieb gewordene Heimat ist. In der Vergangenheit spielte die Landwirtschaft hier eine ganz dominante Rolle. Im Rahmen des Strukturwandels seit den 1960er-Jahren hat sich dies gravierend verändert. Das Sterben der Bauernhöfe hat auch hier stattgefunden. Es gibt keinen Misthaufen mehr in den Dörfern, auf denen ein Hahn krähen könnte. Die kleinen Orte sind zu Wohnquartieren von Pendlern geworden, mit im Gegensatz zum städtischen Ballungsraum bezahlbarer, hoher Wohn- und Lebensqualität. Die meisten Bauernhöfe sind derweil in die Peripherie ausgesiedelt. Immer weniger Landwirte bewirtschaften mit immer größeren Maschinen immer umfangreichere Flächen. Im Idealfall produzieren sie hier hochwertige Lebensmittel, kombiniert mit Landschafts-, Umwelt-, Klima- und Tierschutz. Dafür benötigen sie allerdings einen fairen Preis.

Wie bei den Bauern, die sich nicht alle an das Idealbild halten, gibt es auch viele Verbraucher, die gierig zugreifen, wenn Fleisch und andere Lebensmittel zu Dumpingpreisen in den Supermärkten angeboten werden. Selbst die längst überfällige, durch Corona publik gewordene Situation in den industriellen Schlachthöfen oder auch Gammelfleischskandale schrecken sie in ihrer Gier nach Billigprodukten nicht ab. Um ihre Arbeit transparenter zu machen und Sympathien zu gewinnen, sollten die Landwirte nicht nur vermehrt im Einklang mit der Natur arbeiten, sondern ihre Höfe auch für Besucher öffnen. Die meisten Freunde und die besten Kontakte erhält man schließlich im direkten Umgang miteinander.

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