Rhein-Hunsrück

68 Betriebe unter einem Dach: Friseur- und Kosmetiker-Innungen fusionieren

Der neue Vorstand der Friseur- und Kosmetikerinnung Rhein-Nahe-Hunsrück wurde in der Fusionsversammlung im Beisein der Kreishandwerksmeister Simon Henkel (links) und Alfred Wenz (7. von links) gewählt. Weiter im Bild (von links): Landesinnungsmeister Guido Wirtz, Hans-Peter Lewisch, Gerlinde Borrero Wolff, Christian Enck (alle drei stellvertretende Obermeister), Matthias Dietz (Obermeister), Benny Engel (Lehrlingswart), Dirk Kleis (Geschäftsführer Landesverband), Silke Dittrich (KHS-Geschäftsführerin), Corina Hahn und Hava Kalkan (beide Beisitzerinnen).
Der neue Vorstand der Friseur- und Kosmetikerinnung Rhein-Nahe-Hunsrück wurde in der Fusionsversammlung im Beisein der Kreishandwerksmeister Simon Henkel (links) und Alfred Wenz (7. von links) gewählt. Weiter im Bild (von links): Landesinnungsmeister Guido Wirtz, Hans-Peter Lewisch, Gerlinde Borrero Wolff, Christian Enck (alle drei stellvertretende Obermeister), Matthias Dietz (Obermeister), Benny Engel (Lehrlingswart), Dirk Kleis (Geschäftsführer Landesverband), Silke Dittrich (KHS-Geschäftsführerin), Corina Hahn und Hava Kalkan (beide Beisitzerinnen). Foto: Kreishandwerkerschaft

Die bislang selbstständigen Friseur- und Kosmetikerinnungen Birkenfeld und Rhein-Nahe-Hunsrück haben in einer Innungsversammlung in der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach ihre Fusion zum 1. Januar 2023 beschlossen.

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Obermeister der Innung ist Matthias Dietz (Bad Kreuznach), seine Stellvertreter sind Hans Peter Lewisch (auch Vorsitzender Gesellenprüfungsausschuss), Gerlinde Borrero Wolff (Langenlonsheim) und Christian Enck (Idar-Oberstein).

Wie die Kreishandwerkerschaft mitteilt, zieht sich die bisherige Obermeisterin der Birkenfelder Innung, Isabel Brunk, 2023 aus gesundheitlichen Gründen aus der Vorstandsarbeit zurück. Gemeinsam mit ihrem Obermeisterkollegen Dietz betonte Brunk, dass die Fusion von Birkenfeld (18 Betriebe) und Rhein-Nahe-Hunsrück (50 Betriebe) die richtige Entscheidung sei, und dass man mit kollegialem Zusammenhalt der Betriebe einiges bewirken könne.

Matthias Dietz, der seit sechs Jahren Obermeister ist und zuvor lange Jahre Fachbereichsleiter war, setzt demnach auch auf gute Zusammenarbeit mit dem Landesverband, in dem er mit seiner Stellvertreterin Gerlinde Borrero Wolff vertreten ist. Die Innungen Bad Kreuznach und Simmern hatten schon vor zehn Jahren fusioniert. Viele Themen könne man nur auf Landesebene anpacken, sagte Dietz etwa im Hinblick auf faire Löhne.

Gemeinsam den Herausforderungen der Zeit stellen

Ein Thema für die Innung sind auch die Berufsschulen für die aktuell rund 55 Azubis, die alle mittelfristig in der BBS Bad Kreuznach unterrichtet werden sollen. Gemeinsam wolle man sich den Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Energiekosten stellen, so Dietz. Er hoffe, dass sich die Betriebe der bisherigen Innung Birkenfeld, nach ihrem Austritt vor einigen Jahren aus dem Landesverband, dort wieder wohlfühlen und dessen fachliche Unterstützung nutzen. Den Wert einer Innungsmitgliedschaft gelte es auch den Betrieben zu vermitteln, die bislang außen vor sind.

Dietz ist zuversichtlich, dass es gelingt, fachlich und betriebswirtschaftlich Akzente zu setzen. In den künftig geplanten regelmäßigen Treffen solle es darum gehen, vor allem kleinen inhabergeführten Betrieben die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Preisgestaltung zu vermitteln. Es gehe darum, dass neben fachlichem Können am Ende einer Berufstätigkeit eine auskömmliche Rente übrig bleibe.

Kollegialer Zusammenhalt jenseits von Konkurrenzdenken

Wie hart die Branche zu kämpfen hat, werde daran deutlich, dass beispielsweise einige Friseurgeschäfte samstags wegen Mitarbeitermangels geschlossen haben. Dietz verbreitete Zuversicht, wagte aber die Prognose, dass in einigen Jahren nicht die Löhne für die Mitarbeiter Hauptthema seien, sondern der Fachkräftemangel.

Deshalb gelte es, zeitig über Tarife oberhalb des Mindestlohns nachzudenken. Viele Betriebe hätten nach Corona-bedingten Schließungszeiten von sechs und elf Wochen nicht mehr zum Stand von vor der Pandemie zurückgefunden, weiß er. Es habe viele Onlinetreffen gegeben, und man sei mit der Politik (etwa Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt) in engem Kontakt. Nur gemeinsam seien die Herausforderungen zu bewältigen. Auf Gemeinsamkeit hatte die Obermeisterin der Friseurinnung Birkenfeld, Isabel Brunk, gesetzt. Sie sei froh, dass es gelungen sei, jenseits von Konkurrenzdenken einen kollegialen Zusammenhalt im Innungsgefüge zu schaffen.

Auf dieser Linie müsse das Vorstandsteam weiterarbeiten. Dabei sei zu berücksichtigen, dass es innerhalb des großen Innungsbereichs Unterschiede bei der Kaufkraft der Kunden gebe. Im Westen des Innungsgebiets sei die wirtschaftliche Struktur schwächer als in Richtung Rhein-Main-Gebiet. red