Dorweiler

Erster Gottesdienst vor 470 Jahren? Kirchengemeinde Zehn Türme blickt mit Feier auf Burg Waldeck zurück

Von Dieter Junker
Singen, Beten und Gott ganz nah sein: Die Kirchengemeinde Zehn Türme hat zu einem Open-Air-Gottesdienst auf Burg Waldeck geladen. Anlass war der erste evangelische Gottesdienst vor 470 Jahren im Gebiet der heutigen Gemeinde.  Fotos: Dieter Junker
Singen, Beten und Gott ganz nah sein: Die Kirchengemeinde Zehn Türme hat zu einem Open-Air-Gottesdienst auf Burg Waldeck geladen. Anlass war der erste evangelische Gottesdienst vor 470 Jahren im Gebiet der heutigen Gemeinde. Fotos: Dieter Junker Foto: Dieter Junker

Die Burg Waldeck, sie hat für die evangelische Kirchengemeinde Zehn Türme eine besondere Bedeutung. Hier wurde möglicherweise vor 470 Jahren, als die Burgherren lutherisch waren, der erste evangelische Gottesdienst auf dem Gebiet der heutigen Kirchengemeinde Zehn Türme gefeiert. Und daran wurde mit einem Festgottesdienst erinnert.

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„Jesus Christus gibt die Kraft für Neuaufbrüche, aus denen Gutes entstehen kann“, meinte Superintendent Markus Risch in seiner Predigt. Auch 1551, als hier vielleicht der erste evangelische Gottesdienst gefeiert wurde, sei dies sicher so gewesen. Manche hätten sich möglicherweise darüber sehr aufgeregt, andere hätten begeistert reagiert. Doch es sei auch ein Aufbruch zu spüren gewesen, war sich der Superintendent sicher.

Die Kirchengemeinde Zehn Türme sei für ihn ein gutes Beispiel für einen solchen Aufbruch. „Hier ist ein neues Haus zusammengewachsen“, so Markus Risch. Und auch in Corona-Zeiten sei Neues entstanden. „Hier gab es ein breites Angebot an Gottesdiensten, Einladungen an die Menschen zu Andacht und Gebet. Und daraus kann Gutes entstehen“, so der Superintendent. Im Petrusbrief sei vom Eckstein die Rede, der Leben schaffe. „Dies spielt auf Jesus Christus an, sein Leben und Sterben, aber auch, dass er uns das ewige Leben schenkt“, machte Markus Risch deutlich.

„Es ist doch schön, endlich mal wieder in einem so großen Rahmen zusammen zu singen, zu beten, auf Gottes Wort hören und darüber nachzudenken“, freute sich Pfarrerin Frauke Flöth-Paulus.
„Es ist doch schön, endlich mal wieder in einem so großen Rahmen zusammen zu singen, zu beten, auf Gottes Wort hören und darüber nachzudenken“, freute sich Pfarrerin Frauke Flöth-Paulus.
Foto: Dieter Junker

Und wenn so, wie jetzt in Corona-Zeiten, auch in einer gedrückten Stimmung neues Leben entstehe, dann mache das Mut, weiter zu bauen. „So kommt Leben in altes Gemäuer. Aber Jesus Christus bleibt der Eckstein. Er bleibt Boden, Ziel und Hoffnung für alle Zeit“, betonte der Superintendent.

„Es ist doch schön, endlich mal wieder in einem so großen Rahmen zusammen zu singen, zu beten, auf Gottes Wort hören und darüber nachzudenken“, freute sich Pfarrerin Frauke Flöth-Paulus. Und es sei gut, mit einem solchen Festgottesdienst auch an den ersten evangelischen Gottesdienst vor 470 Jahren im Gemeindegebiet zu erinnern. Doch in diesem Gottesdienst gehe es auch um die Leitung der Gemeinde, fügte die Pfarrerin hinzu. Und so wurden auf der Burg Waldeck die bereits im Frühjahr 2020 ausgeschiedenen Presbyterinnen und Presbyter von Pfarrerin Ortrun Hillebrand, der derzeitigen Vorsitzenden des Presbyteriums, verabschiedet und ihnen für ihren Dienst gedankt. Gleichzeitig wurden aber auch die bei der Wahl 2020 neu gewählten Mitglieder der Gemeindeleitung eingeführt. Corona hatte beides bisher verhindert.

Und im Anschluss an den Gottesdienst, der musikalisch vom Posaunenchor Kastellaun-Uhler mitgestaltet wurde, saßen die vielen Besucherinnen und Besucher noch lange bei Kaffee und Kuchen beisammen, nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen und genossen die Herbstsonne und das schöne Wetter. Viele Jahre lang hatte die ehemalige Kirchengemeinde Gödenroth-Heyweiler, die heute in der Kirchengemeinde Zehn Türme aufgegangen ist, hier auf der Burg Waldeck jährliche Familiengottesdienste gefeiert. Und vielleicht ist dieser Festgottesdienst auf dem Burggelände ein Anlass für die Kirchengemeinde Zehn Türme, diese Tradition ihrer Vorgängergemeinde nun auch wieder aufzugreifen. Dieter Junker