Plus
Kirn

Weingarten macht Termin in Berlin: Sorgen um Kirner Klinik gemeinsam mit anderen vortragen

Von Armin Seibert
Ellen Müller (links)  von der BI "Rettet das Kirner Krankenhaus"  will weitere Kliniken für Proteste in Berlin mobilisieren. Vorm Krankenhaus diskutieren (von rechts): Thomas  Jung, Martin Kilian, Joe Weingarten und Christa Hermes.
Ellen Müller (links)  von der BI "Rettet das Kirner Krankenhaus"  will weitere Kliniken für Proteste in Berlin mobilisieren. Vorm Krankenhaus diskutieren (von rechts): Thomas  Jung, Martin Kilian, Joe Weingarten und Christa Hermes. Foto: Armin Seibert

Der Bund soll helfen, dass das Kirner Krankenhaus und mit ihm andere kleine Krankenhäuser im Land dauerhaft wirtschaftlich arbeiten können. Das war Knackpunkt einer von Bürgermeister a.D. Martin Kilian moderierten Fragerunde im Rahmen der Mahnwache am Mittwochmorgen im Kirner Krankenhaushof.

Lesezeit: 3 Minuten
Kilian zog fünf Monate nach der ersten großen Demonstration gegen die angekündigte mittelfristige Krankenhausschließung ein positives Zwischenfazit: Die Bürgerinitiative um Ellen und Michael Müller habe vieles bewegt, das Kirner Krankenhaus mit in die landes-, ja bundesweiten Medien gebracht. „Danke für Euren Mut“, sagte er unter Beifall der mehreren Dutzend Zuhörer. ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Armin Seibert kommentiert: Kirns kleines Landkrankenhaus – ein Beispiel für die ganze Republik

Von Kirn aus die Problematik der kleinen Landkrankenhäuser in die ganze Republik tragen. Wenn das gelingt, dann haben Ellen und Michael Müller, die im August 2019 den Protest gegen die geplante Schließung des Kirner Krankenhauses in einer 24-Stunden-Aktion ins Rollen brachten, wahrhaft Großes angeschoben.

Hunderte haben damals sofort mitgemacht und erkannt: Wenn nicht jetzt protestieren, wann dann? Es gab Gespräche beim Ministerium in Mainz, Krankenkassen und kassenärztliche Vereinigung wurden mit ins Boot geholt, ein sogenannter Sicherstellungsbeitrag ins Spiel gebracht. Mit der Zusage der Mainzer Gesundheitsministerin, dass das Krankenhaus Kirn unverzichtbar sei, ist der Kampf aber noch nicht gewonnen. Das wurde gerade wieder bei der Mahnwache klar. Der Bund muss mit ins Boot. Und da drehen Müller gemeinsam mit der BI Krankenhaus und gemeinsam mit Landrätin, Landes- und Bundespolitikern weiter am großen Rad.

„Wir fahren nach Berlin“, singen Fußballer gerne und träumen vom Pokalsieg. Bei der Berlinfahrt der Krankenhauskämpfer geht's um mehr. Die medizinische Versorgung des ländlichen Raums steht auf dem Spiel. Joe Weingarten lädt ein: „Kommen sie nach Berlin, wir finden einen ordentlichen Termin!“ Das ist dann schon mal klar: Es wird sich nicht weggeduckt, auf die Diakonie, auf die Kassen und die Landespolitik verwiesen. Wenn das viel zu lange schon anhaltende „Ping-Pong-Spiel“ der Schuldzuweisungen damit ein Ende hätte, wär's ja schön. Letztlich zahlen die Versicherten die Zeche.

Deshalb ist es erst einmal wichtig, das Kirner Krankenhaus weiter zu stärken, die Diakoniepläne zu unterstützen. Rückkehr der Bauchchirurgie nach Kirn, ein privat betriebenes CT, neue Belegärzte, ein rotierendes System als verpflichtende Dienste in Kirn für Assistenzärzte, Ausbau der Wirbelsäulenchirurgie, Einbindung der Notdienstzentrale in die Krankenhaus-Ambulanz. Das sind konkrete Schritte des Diakonie-Vorstands, die die Zukunft des gut ausgebauten und mit Millionen Euro Landeszuschüssen sanierten Hauses sichern helfen sollen.

Was in fünf Jahren ist, weiß noch niemand. Dafür gibt's derzeit zu viele Köche, die den Brei in der Gerüchteküche anreichern. Klar ist aber: Kirn ist nicht mehr allein. Die kleinen Häuser in Adenau, Hermeskeil oder Saarburg sollten sich also gerne mit auf den Weg machen. Und die Diakonie-Mitarbeiter in Kirn , die sich bei der Debatte um die Zukunft ihres Hauses bislang doch arg zurückhielten, sollten sich jetzt auch trauen mitzukämpfen. Sie können nichts mehr verlieren, nur gewinnen.