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Bad Kreuznach

Wegen erhöhter Sicherheitsvorkehrungen: Terrorabwehr treibt Kosten in die Höhe

Von Marian Ristow
Der Bad Kreuznacher Jahrmarkt steht vor allem für Ausgelassenheit und Spaß. Für die Behörden bedeutet er Schwerstarbeit. Auch in diesem Jahr wird viel Sicherheitspersonal vor Ort sein. Das genaue Konzept wird aber erst Ende Juli stehen.	 Foto: Archiv
Der Bad Kreuznacher Jahrmarkt steht vor allem für Ausgelassenheit und Spaß. Für die Behörden bedeutet er Schwerstarbeit. Auch in diesem Jahr wird viel Sicherheitspersonal vor Ort sein. Das genaue Konzept wird aber erst Ende Juli stehen. Foto: Archiv

Großveranstaltungen wie der Bad Kreuznacher Jahrmarkt stehen in diesen Tagen besonders im Fokus. In enger zeitlicher Abfolge ereignen sich zurzeit europaweit Terroranschläge. Daraus ergibt sich eine Faktenlage, der sich auch Bad Kreuznach nicht verschließen kann. Im vergangenen Jahr gab es als Reaktion auf die Anschläge von Nizza, Würzburg, München, Reutlingen und Ansbach erstmalig erhöhte Sicherheitsvorkehrungen beim größten Volksfest der Region.

Lesezeit: 2 Minuten
Die letztjährigen Maßnahmen (Einlasskontrollen, Rucksackverbot auf der Pfingstwiese, Taschenkontrolle an Eingangsschleusen) standen schon rasch nach deren Durchführung in der Kritik. Zu lasch die Kontrollen, zu widersprüchlich die Wertungen, was denn nun als Tasche gelte und was nicht, so lauteten damals die Vorwürfe. Viele Besucher berichteten vom bloßen Durchwinken durch die ...
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Jahrmarkt: Ein Restrisiko bleibt auf jeden Fall

Wie soll man bei all den An- und Einschlägen noch klar denken? Das fällt zugegebenermaßen schwer.

Marian Ristow zu der Sicherheitslage beim Jahrmarkt

Großveranstaltungen wie der Bad Kreuznacher Jahrmarkt mit jährlich bis zu 500 000 Besuchern sind und bleiben potenzielle Ziele, das kann man nicht wegdiskutieren. Bildlich gesprochen: Der einzige Weg das Absturzrisiko eines Flugzeugs, statistisch übrigens das sicherste Verkehrsmittel der Welt, auf Null zu setzen, ist, es nicht starten zu lassen und am Boden zu halten. Egal wie gut die Sicherheitsvorkehrungen sind, ein Restrisiko bleibt immer. Das soll nicht zur Panik verleiten, aber das Bewusstsein dafür schärfen, welche Sicherheitsmaßnahmen sinnvoll sind und welche nicht. Während Einlasskontrollen noch einigermaßen nachvollziehbar sind, ist ein generelles Rucksackverbot doch eher Ausdruck von Aktionismus. Irgendetwas tun, in der Hoffnung das Richtige zu tun. Effektiv ist beides nicht. Wer etwas im Schilde führt, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht brav am Einlass anstellen und seinen Rucksack bereitwillig vorzeigen. Viel sinnvoller ist, die Pfingstwiese mit ausreichend Fachpersonal (Polizei- und Ordnungsamtsbeamte) zu bestücken, die dort patrouillieren und das Szenario mit geschultem Blick aufmerksam beobachten.

E-Mail: marian.ristow@rhein-zeitung.net

Kämmerer Wolfgang Heinrich für höhere Standgebühren: Neue Kalkulation angemessen

Die Nachbesserungen, die die Stadt haushalterisch für die Kosten rund um die Sicherung des Festgeländes vorgenommen hat, dürften Folgen haben. Bürgermeister und Kämmerer Wolfgang Heinrich kann sich eine Anhebung der Standgebühren für Schaustellerbetriebe gut vorstellen. „Ich bin der Auffassung, dass wir da neu kalkulieren müssen. Die Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen dürfen nicht auf die Allgemeinheit umgelegt werden“, sagt Heinrich im Gespräch mit dem Oeffentlichen Anzeiger. Seit 1993 sei die entsprechende Satzung nicht mehr verändert worden. „Wir müssen diese anpassen“, befindet der Finanzchef der Stadt. Das Kommunale Abgabengesetz (KAG) sehe zudem vor, dass die Stadt, was diese Gebühren betrifft, kostendeckend arbeite, unterstreicht er. „Verdienen will und darf die Stadt mit diesen Einnahmen nichts.“

Von Seiten des Ausschusses für Messen und Märkte wird bezweifelt, ob man mit einer Anhebung der Gebühren die Attraktivität des Jahrmarktes weiter steigern kann. Zu hohe Standgebühren würden die Betriebe mit Topgeschäften abschrecken.

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