In Anke Budde verfolgt eine Expertin aus dem Kreis die Entwicklung in der Reisebranche nach der Thomas-Cook-Pleite genau. Die Inhaberin eines Reisebüros in Bretzenheim leitet auch die Geschäftstelle der Allianz Selbstständiger Reiseunternehmen (ASR) in Berlin, vertritt die Interessen von circa 2500 Reisebüros aus dem Mittelstand.
Die ASR fordert von der Politik, die Provisionsansprüche der Reisebüros gegen die deutschen Veranstalter der Thomas Cook Gruppe abzusichern, und zudem, die Lücke zwischen der auf 110 Millionen Euro begrenzten Versicherungsleistung und den zu erwartenden weit höheren berechtigten Ansprüchen der Verbraucher an die Insolvenzversicherung der Thomas Cook Veranstalter zu schließen.
„Der Staat hat die europäischen Vorgaben aus dem Jahr 2017 in Sachen Reiserecht nur lückenhaft umgesetzt“, sagt Anke Budde. Bei der Grenze von 110 Millionen sei angenommen worden, dass große Reiseunternehmen nicht von einer Insolvenz betroffen sein könnten („too big to fail“). Das sei aber geschehen. Was die Verbraucher betrifft, geht Budde davon aus, dass der Staat finanziell einspringen wird und somit Pauschaltouristen, deren Reisen gestrichen wurden und die derzeit noch auf ihr Geld warten, vollumfänglich entschädigt werden: „Ich bin optimistisch.“ ce