Unser Redakteur Marian Rostow kommentiert: Rechnen, bis sich alles dreht
Die Debatte um die Abgabe des Jugendamtes ist komplex. So komplex, dass es nur eine Handvoll Leute gibt, die die verwirrende Gemengelage aus Abschlagszahlungen, Interessensquoten, Abrechnungsmodi und Schlüsselzuweisungen vollends überblicken. Kommt dann noch Parteipolitik mit ins Spiel, dann kocht die Chose über.
Wer die Diskussionen in den politischen Gremien verfolgt, merkt, dass die ehrenamtlichen Politiker nicht mehr mitkommen. Aber auch Profis geht es so: Wie ist es sonst zu erklären, dass beide Verwaltungen mit der Materie, vor allem mit Abrechnen und Erstatten, überfordert sind?
Das städtische Jugendamt kommt mit den Abrechnungen der letzten fünf Jahre nicht hinterher, und die Kreisverwaltung zahlt mehrmals hintereinander zu hohe Abschläge. Scheinbar ist da Monstrum aus Formeln und Berechnungstabellen unbeherrschbar geworden. Egal, ob das Jugendamt bei der Stadt oder beim Landkreis untergebracht ist. Hier muss der Gesetzgeber dringend helfen.
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