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Kreis Bad Kreuznach

Lehrerin sagt: „Wir sitzen auf einem Pulverfass“

Von Cordula Kabasch
Wie läuft das kommende Halbjahr ab? Eine Lehrerin aus dem Kreis Bad Kreuznach kritisiert, dass die Pandemie in den Schulen kaum berücksichtigt wird und Konzepte fehlen.  Foto: dpa/picture alliance
Wie läuft das kommende Halbjahr ab? Eine Lehrerin aus dem Kreis Bad Kreuznach kritisiert, dass die Pandemie in den Schulen kaum berücksichtigt wird und Konzepte fehlen. Foto: dpa/picture alliance

Anfang kommender Woche startet im Kreis Bad Kreuznach das neue Schuljahr. Fast scheint es, als sei die Corona-Krise dabei kein Thema mehr: Die Maskenpflicht gilt nur noch auf den Fluren und auf dem Schulhof, unterrichtet wird in voller Klassenstärke und ohne Abstandsgebot. Eine Deutschlehrerin, die an einer weiterführenden Schule im Kreisgebiet unterrichtet und anonym bleiben möchte (Name der Redaktion bekannt), sagt dazu: „Auf das, was da vor uns liegt, sind wir überhaupt nicht vorbereitet. Wir sitzen auf einem Pulverfass.“

Lesezeit: 3 Minuten
Unter Lehrern, Eltern und Schülern macht sich Unsicherheit breit. Zu sehen ist das auf der Facebookseite des Landes Rheinland-Pfalz, auf der Fragen zum Schulstart an Bildungsministerin Stefanie Hubig und Susanna Hubo von der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz gestellt werden können. Innerhalb der ersten 24 Stunden fanden sich unter dem Posting rund 400 ...
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Für die Schulen ist wieder einmal kein Geld da

Der Schulstart ist so, wie er immer ist: Eltern bestellen Bücher, Kinder packen ihren Ranzen und sind ab Anfang der Woche wieder in gewohnter Klassenstärke in der Schule.

Dass dann Leon neben Felix sitzt, der erst vor ein paar Tagen aus einem spanischen Risikogebiet heimgekommen ist – geschenkt. Vielleicht haben Felix' Eltern einen Corona-Test gemacht, vielleicht auch nicht. Abstand halten können die beiden eh nicht, denn dafür ist im Klassenraum kein Platz.

Ob das gut geht, weiß niemand. Tun wir also so, als sei alles beim Alten, nämlich beim flächendeckenden Regelbetrieb. Nachmittags beim Einkaufen sind wir dann aber bitte mit Maske unterwegs und passen auf, an der Kasse nicht zu dicht auf den Vordermann aufzurücken.

Wie absurd! Seit März hatte das Schulministerium Zeit, sich auf die viel zitierte „neue Normalität“ einzustellen und verschiedene Szenarien zu entwickeln, die an das jeweilige Infektionsgeschehen angepasst werden können. Es hätten neue Luftreinigungssysteme geprüft, vielleicht sogar installiert werden können. Es hätte Pläne geben können für halbierte Klassen, die Anmietung von Räumen oder die Beschäftigung qualifizierter Aushilfskräfte.

Sicherlich: Das klingt nach Schlaraffenland. Doch wird nicht von der Politik betont, dass wir uns den Normalbetrieb leisten müssen? Schüler dürfen nicht schon wieder das Nachsehen haben, Eltern können nicht erneut die Doppelbelastung von Homeschooling und Beruf stemmen.

Die Corona-Krise hat bisher schon viel Geld verschlungen. Für die Schulen aber scheint wieder einmal nichts übrig zu sein.

E-Mail: cordula.kabasch@rhein-zeitung.net

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