Plus
Bad Kreuznach

Ladeninhaber sind sauer: Kreuznachs historischer Stadtkern bleibt beim Herbstmarkt außen vor

Von Harald Gebhardt
Am Zwingelbrunnen in der Neustadt gibt es Aktionen und Angebote um den herbstlichen Kürbis mit der Initiative Klein-Venedig Bohème. Hier öffnen die Läden, der Rest des historischen Stadtkerns ist außen vor.  Foto: Christine Jäckel
Am Zwingelbrunnen in der Neustadt gibt es Aktionen und Angebote um den herbstlichen Kürbis mit der Initiative Klein-Venedig Bohème. Hier öffnen die Läden, der Rest des historischen Stadtkerns ist außen vor. Foto: Christine Jäckel

Um den zweiten Kreuznacher Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Mantelsonntag am 27. Oktober gibt es weiter reichlich Ärger: Dem Oberwaltungsgericht Koblenz liegt seit dem 10. Oktober der Eilantrag der Gewerkschaften vor, der verhindern soll, dass die Geschäfte öffnen, doch auch den Geschäftsleuten in der Neustadt stößt das Verhalten der Stadt sauer auf. Sie sind schwer enttäuscht. Denn viele Läden im historischen Stadtkern dürfen nicht öffnen, bleiben außen vor. Sie fühlen sich vernachlässigt, stiefmütterlich behandelt, abgehängt – längst nicht nur beim Herbstmarkt. Der Unmut ist groß, es rumort gewaltig.

Lesezeit: 3 Minuten
Am Herbstmarkt verläuft die, wie es die Vorsitzende des Altstadtvereins, Beate Bruns, im Gespräch mit dem „Oeffentlichen“ nennt, „willkürliche Demarkationslinie“ mitten durch die Neustadt nördlich des Zwingelbrunnens. Dafür hat sie kein Verständnis. So gibt es in der Neustadt drei Handarbeitslädchen. Da hätte sich doch angeboten, den Stoffmarkt dort anzubieten, findet ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Harald Gebhardt kommentiert: Die Neustadt wieder einmal verraten und verkauft

Der Herbstmarkt 2019 ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die den historischen Kreuznacher Stadtkern, die Neustadt, neu beleben wollen.

Ein Witz: Einerseits wird das Karree als Sanierungsgebiet neu ausgewiesen, eine Gestaltungssatzung verabschiedet, der Eiermarkt ein bisschen aufgepeppt und lauthals der Brückenschlag propagiert – vom neuen Kornmarkt über die autofreie sanierte Alte Nahebrücke bis zum Bocksbrunnen. Alles nur geheuchelte Lippenbekenntnisse von Stadtspitze und Politik.

Denn wenn es wirklich darauf ankommt, sich zur Neustadt zu bekennen und die gesamte Innenstadt zu stärken, dann lässt man das historische Stadtviertel außen vor. Absurd und vollkommen daneben! Ein Herbstmarkt, der mitten in der Fußgängerzone willkürlich und abrupt endet und so wichtige historische Plätze wie Eiermarkt oder Salzmarkt ausgrenzt, die eben für diese Marktradition stehen und immer noch mehr Charme besitzen als so manch anderer Ort im Ladenöffnungsgebiet, ist eine Farce.

Die Neustadt mit all ihren Problemen, ihre Bewohner und Geschäftsleute hat es nicht leicht. Doch so wird ihnen das Leben und letztlich auch das Überleben noch viel schwerer gemacht. Sie werden einfach abgehängt, von der Stadt und Pro City verraten und verkauft!

E-Mail: harald.gebhardt@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel