Der Herbstmarkt 2019 ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die den historischen Kreuznacher Stadtkern, die Neustadt, neu beleben wollen.
Ein Witz: Einerseits wird das Karree als Sanierungsgebiet neu ausgewiesen, eine Gestaltungssatzung verabschiedet, der Eiermarkt ein bisschen aufgepeppt und lauthals der Brückenschlag propagiert – vom neuen Kornmarkt über die autofreie sanierte Alte Nahebrücke bis zum Bocksbrunnen. Alles nur geheuchelte Lippenbekenntnisse von Stadtspitze und Politik.
Denn wenn es wirklich darauf ankommt, sich zur Neustadt zu bekennen und die gesamte Innenstadt zu stärken, dann lässt man das historische Stadtviertel außen vor. Absurd und vollkommen daneben! Ein Herbstmarkt, der mitten in der Fußgängerzone willkürlich und abrupt endet und so wichtige historische Plätze wie Eiermarkt oder Salzmarkt ausgrenzt, die eben für diese Marktradition stehen und immer noch mehr Charme besitzen als so manch anderer Ort im Ladenöffnungsgebiet, ist eine Farce.
Die Neustadt mit all ihren Problemen, ihre Bewohner und Geschäftsleute hat es nicht leicht. Doch so wird ihnen das Leben und letztlich auch das Überleben noch viel schwerer gemacht. Sie werden einfach abgehängt, von der Stadt und Pro City verraten und verkauft!
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