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Bad Kreuznach

Junge Afghanin startet durch: Bad Kreuznach ist nun ihre zweite Heimat

Von Christine Jäckel
Khairunesa mit Sohn Hassan, der sich nun in der Kita eingewöhnt, damit seine Mama ihre Ausbildung bei der Kreisverwaltung beginnen kann.  Foto: Christine Jäckel
Khairunesa mit Sohn Hassan, der sich nun in der Kita eingewöhnt, damit seine Mama ihre Ausbildung bei der Kreisverwaltung beginnen kann. Foto: Christine Jäckel

Als Khairunesa Qarizada nach Deutschland kam, lernte sie neben der neuen Sprache auch Radfahren. Fahrrad fahren als Ausdruck neu gewonnener Freiheit – in ihrer afghanischen Heimat, wo sich mancherorts Frauen kaum allein außer Haus bewegen dürfen, wäre das undenkbar gewesen. Und für fundamentalistische Zeitgenossen ebenso undenkbar war, dass die junge Jurastudentin mit weiteren Kommilitoninnen ohne Begleitung eines männlichen Familienmitglieds einer Einladung der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in den Deutschen Bundestag nach Berlin folgt. Weil sie mit Sanktionen rechnen musste, nachdem in ihrer Nachbarschaft die Auslandsreise bekannt geworden war, entschied sich die damals 23-Jährige schweren Herzens, nicht mehr zu ihrer Familie nach Mazar-e-Sharif zurückzukehren.

Lesezeit: 3 Minuten
Keine Perspektive in der Heimat In den Jahren 2015 und 2016 hatte sich die Sicherheitslage im Norden Afghanistans und in der Region Mazar-e-Sharif durch den Abzug der US-Streitkräfte Ende 2014 drastisch verschlechtert. Die Zahl der Terroranschläge stieg drastisch an, und diese trafen regelmäßig auch Zivilpersonen. Angesichts dieser Entwicklung war klar, dass ...