Jetzt weiß ich's: Was schafft der Schaffner?

Zugbegleiter
Zugbegleiter (Symbolfoto) Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv/dpa

Was früher der Schaffner war, ist heute der Zugbegleiter. „Gut, der schafft ja auch nix, sondern fährt nur mit“, dachte ich mir bis gestern Morgen. Dann wurde ich eines besseren belehrt.

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Im Regionalexpress nach Bad Kreuznach traf ich ihn: den fleißigsten Zugbegleiter seit Erfindung der Bahngleise. Was er in dieser Woche – es war ja erst Montag – schon alles geleistet hat.

„De Zuch eigenhändisch abgekoppelt“, erzählte er zwei Kollegen, die zum Einsatz Richtung Saarbrücken fuhren. „Das geht ins Kreiz, des kann net jeder.“

Und dann die Gäste. Einer wollte doch glatt wissen, ob er seinen Anschluss erreicht. Kein Problem für den Supermann der eilenden Bahn: „Smartphone raus. Zuch hatter verpasst.“

Zweimal musste er gar die Tische an den Sitzen hochklappen. Und, und, und. „Die Arbeit, die Arbeit, dieser unerträgliche Stress“, fluchte er. 9.43 Uhr. Ich verlasse den Zug nach gut 45 Minuten Fahrt. Mein Ticket hat er nicht kontrolliert. Zu viel zu tun. zca