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Kreis Bad Kreuznach

Immer zuerst die 116 117 anrufen: Bereitschaftsarzt besucht Patienten im Kreis Kreuznach nachts Zuhause

Von Cordula Kabasch
Wer nachts oder am Wochenende einen Arzt benötigt, soll die Servicenummer 116.117 anrufen: Am Telefon entscheidet eine Fachkraft, wo der Patient behandelt wird oder ob ein Arzt direkt nach Hause kommt. Foto: dpa
Wer nachts oder am Wochenende einen Arzt benötigt, soll die Servicenummer 116.117 anrufen: Am Telefon entscheidet eine Fachkraft, wo der Patient behandelt wird oder ob ein Arzt direkt nach Hause kommt. Foto: dpa

Wer am Wochenende oder abends krank wird und dringend einen Arzt benötigt, hat bisher die ärztliche Bereitschaftspraxis in der Kreuznacher Diakonie oder im Gesundheitszentrum Glantal in Meisenheim aufgesucht. Das soll ab dem 1. Oktober anders laufen: Der Kreis Bad Kreuznach ist Teil einer Pilotregion, in der ein aufsuchender ärztlicher Bereitschaftsdienst eingerichtet (AÄBD) wird.

Lesezeit: 2 Minuten
Die Patienten rufen ab sofort die Servicenummer 116.117 an. Dort wird entschieden, wie es weitergeht: ob die Erkrankung auch zu den regulären Sprechzeiten in der Hausarztpraxis behandelt werden kann, ob die Notfallambulanz im Krankenhaus zuständig ist, ob man in der ambulanten Bereitschaftspraxis angemeldet wird – oder ob der Arzt direkt ...
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Cordula Kabasch kommentiert: Kein zusätzliches Angebot

Das klingt erst einmal gut: Im Krankheitsfall müssen Patienten wochenends oder nachts nicht stundenlang in der Bereitschaftspraxis ausharren, bis sie dran sind, sondern der Arzt kommt je nach Krankheitsverlauf zu ihnen nach Hause. Das funktioniert jedoch nur, weil zuvor am Telefon vorsortiert wird, wer wo behandelt werden soll. Mancher Patient wird künftig wohl auf die Sprechzeiten des Hausarztes vertröstet, wenn es nicht so dringlich ist. Die Einschätzung trifft dann nicht mehr er selbst, sondern eine Fachkraft am Telefon.

Wie das in der Praxis laufen wird, bleibt abzuwarten. Womöglich werden Wartezeiten von der Bereitschaftspraxis ins Wohnzimmer der Patienten verschoben – was kein Nachteil sein muss. Auf dem Sofa wartet es sich im Krankheitsfall sicher angenehmer als auf einem Praxisstuhl.

Nicht vergessen darf man dabei, dass es sich bei der Maßnahme der KV um kein zusätzliches Angebot handelt, sondern um eine Verdichtung. Arztstunden sollen optimal organisiert werden. Möglicherweise wird die eine oder andere ärztliche Bereitschaftspraxis künftig das gleiche Schicksal ereilen wie die in Kirn – sie wird dichtgemacht, wenn kein Bedarf da ist. Wer in ländlichen Gegenden wohnt, müsste dann weiter fahren, wenn er per Servicetelefon in einer Bereitschaftspraxis angemeldet wird.

E-Mail: cordula.kabasch@rhein-zeitung.net

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