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Kreis Bad Kreuznach

Fleischeslust: Von Beruf und Berufung – Tipps von Metzger und Fleischsommeliere

Von Rainer Gräff
Nur Gutes soll auf den Teller. Die Fachfrau weiß Rat, kennt jedes Detail, jeden Schnitt – und rät dazu, auch einmal zu experimentieren und Neues zu wagen. Wie wäre es denn mal mit Wild statt Rind auf dem Grill?
Nur Gutes soll auf den Teller. Die Fachfrau weiß Rat, kennt jedes Detail, jeden Schnitt – und rät dazu, auch einmal zu experimentieren und Neues zu wagen. Wie wäre es denn mal mit Wild statt Rind auf dem Grill? Foto: beisiegel

Man kann einfach essen, um satt zu werden. Man kann darauf vertrauen, dass große Portionen große Sättigung bedeuten, ob die Dinge auf dem Teller nun aus der Dose, aus dem Discountertiefkühlschrank oder aus der prallen XXL-Tüte kommen. Dagegen ist gar nichts zu sagen, wenn man nicht aus medizinischer oder ethischer Sicht an die Sache herangeht. Jeder ernährt sich, wie er eben will – und kann.

Lesezeit: 3 Minuten
Man kann auch sehr bewusst genießen, sich über die Rohstoffe und die Zubereitung informieren, aus dem Einkauf und dem Grillen oder Kochen eine intensive Erfahrung und ein befriedigendes „Gesamtkunstwerk“ machen. Jedem das Seine – da haben kein erhobener Zeigefinger und kein spöttisch verzogener Mundwinkel Berechtigung. Die hohe Schule der Beratung Unzweifelhaft liegt ...
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Die Grillkultur der „Trimmer“

„Und ist die Übwurst gut, dann ist sie recht, die Glut!“ So beginnt Gerhard Fey aus Bad Kreuznach seinen Beitrag zum Thema Grillen. Er schildert seine Erfahrungen und Vorlieben: „Recht belustigt hörte ich vor einigen Tagen von einem meiner Trimmerbrüder (Sobernheimer Verein für Leibesübung, Kultur und Brauchtum), dass er an einem ,Webergrill-Seminar' teilgenommen habe und nun wisse, wie das Grillen mit diesen Luxusgrillgeräten geht. Da schmunzelt der erfahrene Griller und Schwenker nur!

Grillkultur geht anders: Grillen ist Männersache, und mindestens drei Männer müssen versammelt sein! Gegrillt wird auf trockenem Buchenholz, das muss natürlich zunächst mal in kleine Scheite zerlegt werden, was schon mal Durst macht.

Wenn dann das Feuer brennt, müssen die Bierflaschen entkorkt werden. Das Feuer brennt, die Vorfreude wächst, das Bier (natürlich Kirner) schmeckt! Wenn das Holz niedergebrannt ist und sich eine schöne Glut gebildet hat, ist die erste Flasche leer, und die erste Wurst kommt auf den Rost. Das ist die ,Übwurst'. Wenn die ,Übwurst' gelingt, wird die zweite Flasche entkorkt und das richtige Grillgut aufgelegt.

Mein Trimmerbruder Kurt hat hier die Sache voll im Griff, und er beobachtet wachsam den Garprozess. Kein Luxusgerät, nur ein Schwenker Marke Eigenbau – und mindestens 20 Leute bekommen bald ihr Steak.

Während der Luxusgriller nach dem Essen noch sein Edelstahlgerät putzt, sitzen wir schon beim dritten Bier und warten auf den nächsten Gang. Kurt wird auch den wieder köstlich zubereiten. Ein Prost auf das Volk der Griller und Schwenker!“

Mann jagt, Frau kocht

Von Koch Franz-Xaver Bürkle aus Bad Münster-Ebernburg erreichte uns folgender Beitrag zum Thema Grillen: „Garen, Grillen auf offenem Feuer sowie in Erdlöchern, gibt es seit Menschengedenken – oder seit es Feuer gibt. Die Männer gingen zur Jagd, die Frauen bereiteten es zu, sei es am Spieß oder auf heißem, flachen Stein.

Der Nachwuchs kommt mit dem Stockbrot (Steckerlwickerl) schon von Kindesbeinen an mit dem Garen am offenen Feuer in Berührung. Grillen ist (heute) überwiegend Männersache und hat einen hohen Freizeitwert mit allerlei Gargeräten in der Freiluftküche.

Genauso wie in der Haushaltsküche kann man alle Garmethoden anwenden: direktes und indirektes Garen, sei es Backen, Schmoren, Grillen, Braten, Dämpfen, Frittieren, Soufflieren – ob herzhaft und selbst Süßes. Zum Grillen braucht man Zeit und Muße. Es soll Freude und Spaß machen. Also: Frohen Mutes auch etwas Neues wagen und nicht nur Würste und Fleischscheiben auflegen! Merke: Wenn etwas misslingt – der Fachmann schaut großzügig hinweg.

Grillen und zu guten Ergebnissen kommen kann man auch einfach zwischen zwei Hohlblöcken mit Kuchengitter oder auf einem Sauerkrauteimer. In diesem Sinn verbleibe ich mit vielen guten Grilladen auf dem Teller und mit einem guten Tropfen im Glase.“

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